Dossier

Bodenschätze, Armut, Kriege Der Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder Afrikas. Wegen Misswirtschaft, Korruption und Bürgerkriegen gehört das zentralafrikanische Land jedoch zu den ärmsten Staaten der Welt. Der Osten des Landes, in dem sich die wichtigsten Bodenschatz-Vorkommen befinden, wird nicht von der Regierung in Kinshasa, sondern weitgehend von verfeindeten Milizen und den Nachbarstaaten der ostkongolesischen Region kontrolliert.

Bei den wieder aufgeflammten Unruhen geht es in erster Linie um die Kontrolle der Vorkommen an Gold, Diamanten, Kupfer und Kobalt. Auch das zur Handy-Herstellung notwendige Coltan gibt es in der mehr als 2,3 Millionen Quadratkilometer großen Republik, die sechseinhalb Mal größer ist als Deutschland.

Tagel öhner in den Bergwerken

Seit Jahrzehnten beuten kriminelle Gruppen den Kongo aus. Ihre Milliarden-Gewinne landen meist im Ausland oder in den Taschen der Mächtigen. Viele Menschen arbeiten in Bergwerken als Tagelöhner für weniger als einen Dollar pro Tag. Auch weil fast niemand einen festen Job hat, geht es den rund 63 Millionen Kongolesen schlecht. Etwa ein Viertel der Bevölkerung leidet Hunger.

Bereits der frühere Diktator Mobutu Sese Seko hatte während seiner mehr als 30-jährigen Herrschaft (1965-1997) die Ressourcen des seit 1960 von Belgien unabhängigen Landes ausgeplündert und es so in den sozialen und politischen Zusammenbruch gestürzt. Der Milizenführer Laurent-Dsir Kabila stürzte Mobutu 1997 und änderte den Namen des Landes von Zaire in Kongo.

Kabila folgt auf Kabila

Die Konflikte führten 1998 zu einem Krieg, an dem sich insgesamt neun afrikanische Staaten beteiligten. Er gilt als der wohl blutigste Krieg seit 1945. Bis 2003 starben mindestens drei Millionen Menschen.

Präsident Kabila wurde 2001 erschossen, sein Sohn Joseph übernahm das Amt. 2006 gab es die ersten demokratischen Wahlen, die von den Vereinten Nationen beobachtet wurden. Auch die rund 17.000 Soldaten der UN-Mission MONUC konnten die Gewalt bislang nicht beenden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen