Dossier

Hintergrund: Klima-Konferenz Die Beschlüsse von Bali

Auf der Klimakonferenz in Bali haben die mehr als 180 Teilnehmerstaaten den Startschuss für einen neuen Klimavertrag gegeben. Dieser soll das Kyoto-Protokoll ablösen, das 2012 ausläuft. Geeinigt haben sich die Minister auf folgende Punkte:

Zweijährige Verhandlungen: Die Delegierten verständigten sich darauf, den neuen Vertrag in den kommenden beiden Jahren auszuhandeln. Erste Gespräche sollen bis April 2008 geführt werden, Ende 2009 soll das neue Abkommen in Kopenhagen unterzeichnet werden.

Ziel ist es, auch Staaten wie die USA, China und Indien miteinzubeziehen, die im Kyoto-Protokoll bislang nicht in die Pflicht genommen wurden.

Feste Grenzwerte – Fehlanzeige: Die Länder einigten sich nicht auf feste Grenzwerte beim Ausstoß von klimaschädlichen Gasen. In der Abschlusserklärung ist von "tiefen Einschnitten bei den weltweiten Emissionen" die Rede. In der Erklärung wurde zwischen reichen und armen Ländern unterschieden.

Die Industriestaaten werden dazu aufgerufen, Ziele zur Treibhausgas-Reduzierung in Erwägung zu ziehen. Was die Entwicklungsländer angeht, bleiben die Forderungen dagegen noch schwammiger – sie sollen über "mildere Maßnahmen" nachdenken.

Klimaschutz-Fonds: Die Delegierten beschlossen die Einrichtung eines UN-Fonds, der die Folgen des Klimawandels wie etwa Dürreperioden oder Überschwemmungen für arme Länder lindern soll. Dazu soll ein bestehender Fonds von 36 Millionen Dollar aufgestockt werden.

Möglicherweise werden bis 2030 jährlich zwischen ein bis fünf Milliarden Dollar hinzukommen, sollten in den Entwicklungsländern die Investitionen in umweltfreundliche Technologien zunehmen.

Regenwaldschutz: Ab 2013 sollen ärmere Länder die Möglichkeit erhalten, Emissionszertifikate an reiche Länder zu verkaufen, wenn sie dafür ihre Regenwälder nicht abbrennen. Der Bali-Entwurf fördert zudem Pilotprojekte, welche die Ursachen der Regenwaldabholzung angehen.

Technologie-Transfer: Die Abschlusserklärung fordert mehr finanzielle Unterstützung und Investitionen für Entwicklungsländer. Unter anderem bei der technologischen Zusammenarbeit. Die Weitergabe von Wissen ist eine Schlüsselforderung der Entwicklungsländer.

Sie argumentieren, dass sie sich die umweltfreundlichen Technologien nicht leisten können, die ihnen Wirtschaftswachstum ermöglichen und gleichzeitig Emissionen reduzieren würden.

Quelle: ntv.de

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