Hintergrund Die Radarstation in Aserbaidschan
07.06.2007, 18:16 UhrDie von Russland betriebene Radaranlage in der Nähe der Stadt Gabala in Aserbaidschan liegt etwa 150 Kilometer nördlich der Grenze zum Iran. Mit einem Überwachungsradius von 6000 Kilometern kontrolliert die Anlage nach russischen Angaben vom Südkaukasus aus das Territorium des Iran, der Türkei, Chinas, Pakistans, Indiens, des Iraks und einen Großteil Afrikas. Das Radar ist Teil des russischen Raketen-Frühwarnsystems. Moskau pachtet die 1985 noch zu Sowjetzeiten erbaute Station von seinem südlichen Nachbarstaat. Die Anlage steht etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt im Norden des Landes.
Auch die USA intensivieren seit einigen Jahren ihre militärischen Beziehungen zu Aserbaidschan. Das energiereiche Land trat 1994 dem NATO-Programm Partnerschaft für Frieden bei.
Die USA finanzieren zwei aserbaidschanische Radarstationen, was in der Vergangenheit für Unruhe in Moskau und auch Teheran sorgte. Außerdem rüstete Washington für mehr als 100 Millionen Dollar (74,23 Millionen Euro) die Küstenwache und Marine des Landes am Kaspischen Meer auf.
Im Jahr 2002 verlängerten Russland und Aserbaidschan den Pachtvertrag für die Radarstation Gabala bis 2012. Allerdings forderte Aserbaidschan zu Jahresbeginn eine Verdopplung der Pacht von 7 auf 14,4 Millionen Dollar, nachdem Russland zuvor den Gaspreis für das Land verdoppelt hatte. Für die Zeit nach 2012 plant Moskau bislang den Bau eines neuen Radars im russischen Nordkaukasus.
In Aserbaidschan sorgte die Nutzung des Radars durch Russland immer wieder für innenpolitischen Streit. Das Umweltministerium in Baku fürchtet zudem Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung in der Umgebung.
Quelle: ntv.de