Dossier

Die Islamische Republik Iran Die bisherigen Staatspräsidenten

Im Iran ist der schiitische Islam Staatsreligion. Der religiöse Führer Ajatollah Ali Chamenei ist als Nachfolger des Obersten Rechtsgelehrten Ajatollah Khomeini im Staat die größte Autorität. Dagegen ist die Macht des Präsidenten beschränkt.

Im Iran ist der schiitische Islam Staatsreligion. Der religiöse Führer Ajatollah Ali Chamenei ist als Nachfolger des Obersten Rechtsgelehrten (Revolutionsführers) Ajatollah Khomeini im Staat die größte Autorität. Er ist die höchste Instanz auch bei politischen Entscheidungen, ist Oberkommandierender der Streitkräfte, ernennt die obersten Richter und steht laut Verfassung der Islamischen Republik sogar über dem Gesetz.

Dagegen ist die Macht des Präsidenten beschränkt, denn alle Gesetze und von ihm ernannten Minister müssen vom Wächterrat mit dem Obersten Rechtsgelehrten an der Spitze bestätigt werden. Die bisherigen Staatspräsidenten des Mullah-Regimes:

Abolhassan Bani-Sadr

Abolhassan Bani-Sadr

Abolhassan Bani-Sadr: Der erste gewählte Präsident des Landes nach der Revolution von 1979 war von Januar 1980 bis Juni 1981 im Amt. Er begleitete Khomeini aus dem Pariser Exil nach Teheran. Als Präsident wurde er für militärische Niederlagen im Golfkrieg gegen den Irak verantwortlich gemacht und vom Parlament als "inkompetent" abgesetzt. Seit seiner Flucht aus dem Iran lebt er in Frankreich im Exil.

Mohammed Ali Radschai: Der politisch unbedeutende frühere Erziehungsminister wurde im Juli 1981 zum Staatspräsidenten gewählt. Er fiel im August 1981 einem Bombenattentat zum Opfer.

Ajatollah Sejed Ali Chamenei

Ajatollah Sejed Ali Chamenei

(Foto: Associated Press)

Ajatollah Sejed Ali Chamenei: Der Geistliche wurde im Oktober 1981 Präsident und blieb im Amt, bis er einen Tag nach dem Tod Khomeinis im Juli 1989 zu dessen Nachfolger bestimmt wurde. Mit seinem Kurs eines strikt nach den Grundsätzen des Islams geführten Landes erlangte er Ansehen im Klerus und Autorität im Staat.

Akbar Haschemi Rafsandschani

Akbar Haschemi Rafsandschani

(Foto: Associated Press)

Akbar Haschemi Rafsandschani: Der Mitinitiator der islamischen Revolution versuchte als Präsident von 1989 bis 1997, sein Land aus der politischen Isolation herauszuführen. Mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet einer Milliarde Euro gilt er als reichster Mann im Iran.

Mohammed Chatami

Mohammed Chatami

(Foto: Associated Press)

Mohammed Chatami: Der als moderater Kleriker geltende Chatami gewann die Präsidentenwahlen 1997. Seine liberalere Kultur- und Sozialpolitik ermutigte den Westen, die Isolation der Islamischen Republik zu beenden. Der konservative Klerus unter Chamenei versuchte wiederholt, seinen Reformkurs mit der Verhaftung enger Vertrauter und Razzien bei Zeitungen zu blockieren. 2001 wurde Chatami im Amt bestätigt, distanzierte sich aber wiederholt von Anhängern, die auf ein weltliches System im Iran drangen. Laut Verfassung konnte er 2005 nicht zum dritten Mal hintereinander zur Wahl antreten.

Mahmud Ahmadinedschad

Mahmud Ahmadinedschad

(Foto: dpa)

Mahmud Ahmadinedschad: Der Bürgermeister der Hauptstadt Teheran wurde 2005 zum Präsidenten gewählt. Als Mitglied der ultrakonservativen Abadgaran (Entwicklung) Partei beendete er alle Öffnungsversuche des Landes und ordnete die Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage in Natans an. Ahmadinedschad zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik des Westens am Atomprogramm sowie der Empörung über seine Leugnung des Holocausts und über seine Hoffnung auf Zerstörung Israels.

Quelle: ntv.de, dpa

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