Finanzspritzen für Pakistan Geberländer überdenken Hilfen
05.11.2007, 15:34 UhrWestliche Länder haben Pakistans Unterstützung im Kampf gegen den Terror mit umfangreichen Finanzhilfen belohnt. Nach der Ausrufung des Ausnahmezustandes drohen dem Staat nun wirtschaftliche Konsequenzen, weil Geberländer ihre Hilfszusagen überdenken.
Die USA haben Pakistan nach amerikanischen Medienberichten seit 2001 mit etwa elf Milliarden Dollar (7,6 Milliarden Euro) unterstützt. Der Großteil dieser Hilfe an Washingtons engen Verbündeten in der Region ist für den Kampf gegen den Terror bestimmt. Nur knapp zehn Prozent dieser Summe sind für den wirtschaftlichen Aufbau oder soziale Projekte in Pakistan vorgesehen.
EU-Länder könnten am Geldhahn schrauben
Großbritannien hatte sich 2006 zu einer Finanzhilfe von 236 Millionen Pfund (rund 340 Millionen Euro) verpflichtet. Von 2008 bis 2011 soll sich diese Summe auf 480 Millionen Pfund verdoppeln. London überdenkt nun diese Hilfe.
Die EU-Kommission will 2007 insgesamt 50 Millionen Euro als Entwicklungshilfe geben, um beispielsweise Erziehungsprogramme zu finanzieren oder Nicht-Regierungsorganisationen zu unterstützen.
Deutschland hat seine vorübergehend eingestellte Finanzhilfe wieder aufgenommen, als sich das Land nach dem 11. September 2001 und dem Sturz des Taliban-Regimes im benachbarten Afghanistan an die Seite der USA stellte. Nach einem schweren Erdbeben im Norden Pakistans im Oktober 2005 erhielt das Land von der Bundesregierung Zahlungszusagen in Höhe von 54 Millionen Euro für zwei Jahre sowie eine zusätzliche Wiederaufbauhilfe von 27,5 Millionen Euro. Teil des Programms ist ein Schuldenerlass in Höhe von 55 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de