Auf einer Liste des CIA Iraner spurlos verschwunden
04.03.2007, 21:58 Uhrvon Ulrich W. Sahm, Jerusalem
Militärkorrespondenten der israelischen elektronischen Medien berichteten über das mysteriöse Verschwinden eines ehemaligen Vize-Verteidigungsministers des Iran in einem Hotel in Istanbul.
„Alireza Asghari ist wie vom Erdboden verschluckt”, sagte der Arabienexperte Oded Granot im ersten Kanal des Fernsehens und berief sich auf einem Bericht der türkischen Zeitung Hürriyet vom 26. Februar. Asghari, 63, ist ein iranischer General a.D., diente im Kabinett des Ali Khamenai als Vizeverteidigungsminister und gehörte den berüchtigten Revolutionären Garden des Iran an. Asghari habe sich lange im Libanon aufgehalten und dort die enge Zusammenarbeit zwischen der Hisbollah und dem Iran ausgebaut.
Am 7. Februar sei er von Damaskus kommend in Istanbul eingetroffen und habe im vornehmen Hotel Ceylan sein Zimmer beziehen wollen. Dieses hätten „Ausländer“ für ihn schon im Voraus für drei Übernachtungen in bar bezahlt. Ihm seien die Zimmerschlüssel ausgehändigt worden, doch seitdem sei er „spurlos verschwunden“. Türkische, arabische und iranische Medien berichteten am vergangenen Mittwoch erstmals über den mysteriösen Vorfall. Wie die „Turkish Daily News“ schon am 28. Februar meldete, habe Iran Diplomaten in die Turkei geschickt, um mehr über das Verschwinden des hochrangigen Iraners zu erfahren. Auf Bitten des Iran habe Interpol eine Vermisstenanzeige entgegen genommen.
Asghari habe in der Vergangenheit „delikate“ Aufgaben erfüllt und stand angeblich neben anderen Befehlshabern der Revolutionären Garden auf einer „Liste“ des CIA. Ob Asghari am iranischen Atomprogramm beteiligt war, sei unklar.
Einer der israelischen Reporter, die erst jetzt über den eigentümlichen Vorfall berichteten, sagte auf Anfrage: „Ich habe erst heute von dem Vorfall erfahren und ihn deshalb nicht früher veröffentlicht. Gemäß meinen Quellen konnte ich feststellen, dass die Geschichte einwandfrei richtig ist.“ Seine „Quellen“ neben den türkischen, iranischen und arabischen Medien wollte er natürlich nicht verraten. „Der Mann hat sich entweder abgesetzt, oder aber er ist entführt worden. Eine andere Erklärung habe ich nicht“, sagte der Reporter. Ein anderer israelischer Fernsehjournalist sagte, dass „unsere Militärreporter die Geschichte erfahren hätten“. Die Quelle für deren Informationen sind Militär- oder Geheimdienstkreise. Der Reporter konnte sich nicht erklären, wieso das Verschwinden eines so hochrangigen Iraners von den großen Nachrichtenagenturen nicht aufgegriffen und gemeldet worden sei, obgleich die Geschichte in der türkischen Presse breit veröffentlicht worden ist. „Vielleicht versucht Iran, den Fall zu verheimlichen“, meinte der Reporter.
Quelle: ntv.de