Dossier

Zahlen und Fakten Parlamentswahl in Indien

Indien gilt mit seinen mehr als 1,1 Milliarden Einwohnern als größte Demokratie der Welt. Die etwa 714 Millionen Wahlberechtigten der südasiatischen Atommacht sind vom Donnerstag (16. April) bis zum 13. Mai dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Insgesamt sind 545 Sitze im Abgeordnetenhaus zu vergeben. Über 543 Mandate in ebenso vielen Wahlkreisen entscheiden die Bürger. Davon sind 131 Sitze für Angehörige benachteiligter Kasten und der indigenen Bevölkerung reserviert. Zudem beruft Präsidentin Pratibha Patil zwei Vertreter der anglo-indischen Minderheit in die Volksvertretung.

Aus organisatorischen Gründen findet die Wahl in fünf Etappen statt. Abgestimmt wird am 16., 23. und 30. April sowie am 7. und 13. Mai. In kleineren Bundesstaaten und Unionsterritorien wird an nur einem Tag gewählt. In bevölkerungsreichen Staaten sowie in Krisenregionen wie Jammu und Kaschmir oder Manipur im Nordosten des Landes bestimmen die Menschen je nach Wahlkreis ihre Abgeordneten in mehreren Wahlgängen. Es gilt das Mehrheitswahlrecht. Das heißt, ein Kandidat, der in seinem Wahlkreis die einfache Mehrheit der Stimmen erringt, ist gewählt. Das Wahlalter beträgt 18 Jahre. Die Ergebnisse werden am 16. Mai verkündet.

Fast vier Millionen Helfer und mehr als zwei Millionen Sicherheitskräfte sollen für einen reibungslosen Verlauf der Wahl sorgen. Die Wahlkommission will für die Abstimmung insgesamt 828 804 Wahllokale einrichten, wobei es in einem Nationalpark im westindischen Gujarat sogar ein Wahllokal für nur einen einzigen Wähler - einen Priester - geben soll. Nach den Parlamentswahlen 2004 kommen in diesem Jahr zum zweiten Mal landesweit einheitliche elektronischen Wahlmaschinen zum Einsatz.

Vor fünf Jahren warben 5435 Politiker um die Gunst der Wähler. 3050 Bewerber gingen für die insgesamt 215 Parteien ins Rennen, die große Mehrheit davon Regionalparteien. Hinzu kamen 2385 unabhängige Kandidaten. In diesem Jahr dauert die Registrierung für die fünfte und letzte Wahlphase noch bis 24. April an. Seit den ersten Wahlen 1951/52 lag die Wahlbeteiligung im Schnitt bei 60 Prozent. Die Wahlkommission hat für die kommende Wahl zunächst Kosten von 8,5 Milliarden Rupien (125 Mio Euro) veranschlagt. Es wird jedoch erwartet, dass die tatsächlichen Ausgaben weit höher liegen werden.

Quelle: ntv.de

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