Dossier

Wahlen nach Zahlen Plus 1000% für die Linke

Die Zahlen klangen bereits dramatisch: Minus 12 Prozentpunkte für die Christdemokraten in Hessen, nur 30,3 Prozent Zustimmung für die Sozialdemokraten in Niedersachsen. Tatsächlich ist der Verlust an Wählerstimmen in beiden Bundesländern allerdings noch wesentlich schlimmer, wie ein Blick auf die Anzahl der getätigten Kreuzchen für die Parteien im Detail zeigt. Besonders für die CDU sieht es nicht gut aus - auch nicht für Christian Wulff in Niedersachsen, der einen ebenso großen Stimmenschwund hinnehmen musste, wie sein Parteifreund Roland Koch in Hessen.

Zunächst nach Niedersachsen. Zugegeben, hier blieben viele Wähler zu Hause: Die Zahl der Wahlberechtigten stieg, die Zahl der abgegebenen Stimmen sank aber deutlich. Von den gut 6 Millionen Wahlberechtigten gingen nur knapp 3,5 Millionen zur Wahl. 2003 waren es noch über 4 Millionen gewesen.

Von den 3,5 Millionen Stimmen konnte Ministerpräsident Wulff 1,45 Millionen einsammeln. Vor fünf Jahren waren es noch 1,92 Millionen gewesen. Ein Minus von fast 500.000 Stimmen oder 25 Prozent. Schlecht sieht es auch bei SPD, Grünen und FDP aus. Nur die Linke legt gigantisch zu: Von 21.560 auf 243.106 Stimmen - ein Plus von über 1000 Prozent.

Übersicht 1: Stimmenveränderung in Niedersachsen

Ganz anders sieht die Lage in Hessen aus, jedenfalls für die SPD. Sie kann offenbar deutlich von der stärkeren Wahlbeteiligung profitieren und gewinnt 210.000 Stimmen hinzu, was einem Zuwachs von über 26 Prozent entspricht. Der prozentuale Stimmenverlust für Roland Koch ist dagegen sogar ein Quäntchen besser: Minus 24,30 für Koch, Minus 24,38 für Wulff.

Übersicht 2: Stimmenveränderungen in Hessen

Trotz der leichten Zunahme der Wahlbeteiligung in Hessen fällt auf: Der künftige Regierungschef in Wiesbaden wird sich nicht einmal auf jeden vierten Wahlberechtigten berufen können. Gut 1 Million der 4,3 Millionen gaben ihm (oder ihr) die Stimme. Genau wie in Hannover 1,45 Millionen Stimmen für die CDU bei über 6 Millionen Wahlberechtigten: Die Rede vom Landesvater trifft nur bedingt zu.

Quelle: ntv.de

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