Hintergrund Proteste in Georgien
08.11.2007, 13:58 UhrSeit dem Zusammenbruch des Kommunismus im Ostblock Anfang der 90er Jahre ist die Geschichte Georgiens von Protestbewegungen gekennzeichnet. Am Donnerstagabend verhängte die Regierung von Präsident Michail Saakaschwili nach anhaltenden Massenprotesten den Ausnahmezustand im ganzen Land.
- 1989 eskalierten friedliche Proteste für die Unabhängigkeit Georgiens in Tiflis. Sowjetische Truppen schlagen die Demonstrationen blutig nieder, viele Menschen sterben. Die 90er Jahre erwiesen sich als politisch turbulent. Die Provinzen Abchasien und Südossetien spalteten sich von Georgien ab und wurden de facto unabhängig.
- Die Regierungszeit von Eduard Schewardnadse, von 1992 bis 2003, wurde im November 2003 durch die sogenannte Rosenrevolution beendet. Die Unzufriedenheit im Volk, Korruptionsvorwürfe und Anschuldigungen des Wahlbetrugs führten zur Verdrängung Schewardnadses von der Macht. Im Januar 2004 wird Michail Saakaschwili zum neuen Präsidenten gewählt.
- Seit nunmehr sechs Tagen scheinen sich die Ereignisse der Rosenrevolution zu wiederholen: Am vergangenen Freitag hielten mehr als 50.000 Regierungsgegner denselben Platz in der Nähe des Parlamentsgebäudes besetzt, auf dem der Sturz von Schewardnadse vor vier Jahren begann. Tausende demonstrierten seit Tagen gegen einen zunehmend autoritären Regierungsstil und die Missachtung der Prinzipien des Rechtsstaats. Sie fordern Saakaschwilis Rücktritt. Die Regierung will die Proteste unterdrücken.
Quelle: ntv.de