Dossier

Der Druck wächst Telekom-Chef Ren Obermann

Das Thema Datenschutz hat sich für Telekom-Chef Ren Obermann zur Dauerbaustelle entwickelt. Seit Mai 2008 zuckelt das Unternehmen von einem Datenskandal zum nächsten. Damals musste Obermann eingestehen, dass die Telekom Journalisten und Aufsichtsräte bespitzelt hat. Gegen seinen Förderer und Amtsvorgänger Kai-Uwe Ricke wird ermittelt, Obermann gilt in der Affäre dagegen als unbelastet. "Er treibt die Aufklärung wirklich voran", beteuerte ein Betroffener vor einigen Wochen. Mit dem Auftauchen neuer Datenpannen rückt Obermann nun aber in den Mittelpunkt der Kritik.

Am Wochenende musste sich der gebürtige Düsseldorfer wieder einmal öffentlich für sein Unternehmen entschuldigen - dieses Mal ging es um den Diebstahl von 17 Millionen Kundendatensätzen der Mobilfunktochter T-Mobile. Damit rückt die Affäre ein Stück näher an Obermann heran, denn er war zu der Zeit T-Mobile-Chef. Der 45-jährige Manager muss sich nun den Vorwurf gefallen lassen, er hätte seine Kunden direkt und nicht erst nach Medienberichten informieren müssen. Experten befürchten, dass Kunden nach dem Vorfall zur Konkurrenz wechseln könnten.

Damit würde Obermanns Strategie, mit der er das Deutschland-Geschäft der Telekom auf den Wachstumspfad zurückführen will, einen Schlag erhalten. Die Datenaffäre der Telekom geht nicht spurlos an dem Vorstandschef vorbei. "Das Thema zehrt an ihm und beschert ihm schlaflose Nächte", heißt es in seinem Umfeld. Er befürchte, dass die erzielten Erfolge von den Skandalen verdeckt würden. Um dies zu vermeiden, muss er nun zügig die Affären aufklären.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen