Dossier

Deutsche Islamkonferenz Themen und Ziel

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat im September 2006 einen offiziellen Dialog mit den in Deutschland lebenden Muslimen aufgenommen und dazu die Deutsche Islamkonferenz ins Leben gerufen. Die Konferenz ist auf mehrere Jahre angelegt und will die Integration der etwa 3,4 Millionen Muslime verbessern.

Damit stellt sich Deutschland erstmals den Problemen, die in vier Jahrzehnten angewachsen sind. Bei Anerkennung der kulturellen und religiösen Unterschiede fordert der deutsche Staat von dem Muslimen als Voraussetzung für die Integration, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu akzeptieren.

Von Seiten des Staates sind in der Konferenz die Bundesregierung, die Länder und kommunale Organisationen vertreten. Die andere Seite wird repräsentiert von fünf großen Verbänden, die allerdings nur für die Minderheit der organisierten Muslime sprechen. Mit am Tisch sitzen auch Nichtorganisierte und Islamkritiker wie die türkischstämmige Sozialwissenschaftlerin und Autorin Necla Kelek.

Seit 1961 hatte Deutschland bis zum Anwerbestopp 1973 aus islamisch geprägten Ländern Arbeitskräfte angeworben, allen voran aus der Türkei. Die meisten Zuwanderer kamen aus der bildungsfernen Unterschicht. Um ihre Integration kümmerte sich niemand. Der Staat forderte auch nichts von ihnen. Es entstanden die später so genannten Parallelgesellschaften, in denen sich Muslime, selbst wenn sie kein Wort Deutsch sprachen, einrichten konnten.

Die Islamkonferenz will nun dazu beitragen, diese Probleme zu lösen. Parallel dazu hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Integrations-Gipfel angestoßen, der in einen Nationalen Integrationsplan münden soll.

Quelle: ntv.de

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