17. Juni 1953 Volksaufstand in der DDR
17.06.2009, 13:14 UhrDer Arbeiteraufstand in der DDR am 17. Juni 1953 gilt als erste Massenerhebung im Machtbereich der Sowjetunion. Zwischen 500.000 und einer Million Menschen protestierten im Juni 1953 in der gesamten DDR gegen die SED-Diktatur.

Zwischen 500.000 und einer Million Menschen protestierten im Juni 1953 gegen die SED-Diktatur.
(Foto: Associated Press)
Der Arbeiteraufstand in der DDR am 17. Juni 1953 gilt als erste Massenerhebung im Machtbereich der Sowjetunion. Zwischen 500.000 und einer Million Menschen protestierten im Juni 1953 in der gesamten DDR gegen die SED-Diktatur. Sie wehrten sich gegen verschlechterte Lebensbedingungen und politische Unterdrückung.
Nach den Erhöhungen der Arbeitsnormen, die mit einer Lohnsenkung von bis zu 30 Prozent verbunden gewesen wären, begannen in Berlin Bauarbeiter am 16. Juni einen spontanen Streik. Obwohl das SED-Politbüro noch am Abend die Rücknahme der Normenerhöhung beschloss, weitete sich am folgenden Tag der Protest zu einer landesweiten Volkserhebung aus.
Aus zunächst rein wirtschaftlichen Forderungen wurden schnell politische Parolen wie "Nieder mit der Regierung" und "Freie Wahlen". Am Mittag des 17. Juni verhängten die sowjetischen Stadtkommandanten das Kriegsrecht über Ost-Berlin und die meisten Kreisstädte. Bis zum Abend schlugen sowjetische Truppen mit Panzern und Volkspolizisten den Aufstand blutig nieder.
Aus Angst vor einem Dritten Weltkrieg griffen die Westmächte nicht ein. Über die Zahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Erkenntnissen der Zentralen Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität starben mindestens 125 Menschen. In der Bundesrepublik wurde der 17. Juni von 1954 bis 1990 als "Tag der deutschen Einheit" begangen.
Quelle: ntv.de, dpa