Gewerkschaftstage in Berlin ver.di vor der Gründung
18.03.2001, 02:24 UhrIn Berlin haben die Gewerkschaften ÖTV, DAG, IG Medien, HBV und DPG auf ihren letzten Einzelkongressen über die Statuten von ver.di beraten. Zum Abschluss des Auflösungskongresses der ÖTV sprach der designierte ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske von einer "historischen Weichenstellung". Am Samstag hatten die fünf Gewerkschaften ihre Auflösung beschlossen und für die Gründung der gemeinsamen Supergewerkschaft votiert.
ver.di soll am Montag in Berlin gegründet werden. Mit rund drei Millionen Mitgliedern wird ver.di die größte Gewerkschaft der Welt sein.
Die Gewerkschaft ÖTV hatte am Freitag mit 87,1 Prozent überraschend deutlich für Verdi gestimmt. Die DAG folgte am Samstag mit rund 89 Prozent Zustimmung. Die IG Medien erzielte eine Quote von 80, die HBV von 84 und die DPG von 91,4 Prozent.
Die neue Gewerkschaft soll Mitglieder in rund 1.000 Berufen - vom Müllmann bis hin zu Universitätsangestellten und IT-Experten - vereinen. Mit ver.di wird zugleich die über 50 Jahre währende Spaltung im Gewerkschaftslager beendet werden: Die DAG kehrt unter das Dach des DGB zurück.
Größter Landesbezirk der neuen Gewerkschaft wird mit fast 690.000 Mitgliedern Nordrhein-Westfalen werden, gefolgt von Niedersachsen/Bremen (326.000). Baden-Württemberg kommt auf 285.000 Mitglieder, Bayern auf 297.000, Hessen zählt 227.000 und Berlin-Brandenburg 272.000 ver.di-Mitglieder.
Mit ÖTV-Chef Frank Bsirske soll erstmals ein Mitglied der Grünen an der Spitze der größten deutschen Gewerkschaft stehen. Gewählt werden soll der insgesamt 19-köpfige Vorstand am kommenden Dienstag.
n-tv.de überträgt den ver.di-Gründungskongress vom 19. bis 21. März live im Internet.
Quelle: ntv.de