Politik

Konfrontation im Bankgewerbe ver.di will Urabstimmung

Wie in der Baubranche rückt nun auch im Bankengewerbe ein Streik näher. Wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte, beschloss die Große Tarifkommission der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Freitag in Frankfurt am Main einstimmig, am Montag mit einer Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern der insgesamt 460.000 Beschäftigten zu beginnen.

Wird die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent erreicht, soll unmittelbar nach der Auszählung der Arbeitskampf eröffnet werden. Dies kann nach Angaben des Sprechers je nach Abstimmungsbezirk und Dauer der Auszählung bereits vor Ablauf der auf zwei Wochen angesetzten Abstimmungsfrist geschehen. Ver.di rechnet nach diesen Angaben damit, dass die ersten Streiks bereits in der kommenden Woche stattfinden.

Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen am Donnerstag in dritter Runde für gescheitert erklärt, weil der Arbeitgeberverband seinen Unternehmen ohne Tarifvertrag empfehlen wollte, die Gehälter ab 1. Juli um 3,1 Prozent zu erhöhen. Die Arbeitgeber sprachen indes lediglich von einem Abbruch der Verhandlungen. Ver.di fordert Entgelterhöhungen und sonstige Verbesserungen im Gesamtumfang von 6,5 Prozent.

Warnstreiks im Einzelhandel

Im Tarifkonflikt des Einzelhandels kam es in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu Warnstreiks. In einer Versandzentrale des Kosmetikherstellers Yves Rocher im pfälzischen Germersheim traten nach Gewerkschaftsangaben 120 Beschäftigte vorübergehend in den Ausstand. In Hessen beteiligten sich rund 210 Arbeitnehmer in Rüsselsheim und Wiesbaden an Warnstreiks. In Baden-Württemberg wurden zwei Kaufhäuser bestreikt.

Baugewerbe hat abgestimmt

In der Baubranche ging die Urabstimmung über einen Arbeitskampf zu Ende. Die Beteiligung sei deutlich höher gewesen als erwartet, sagte ein Sprecher der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Das Ergebnis der Abstimmung soll am Samstag veröffentlicht werden. Die IG Bau rechnet fest mit der erforderlichen Mehrheit von 75 Prozent Zustimmung.

Der erste bundesweite Streik in der Branche soll nach dem Willen der Gewerkschaft am Montag beginnen. IG-Bau-Chef Klaus Wisehügel schloss trotz der bevorstehenden Ferienzeit in mehreren Bundesländern auch Streiks auf Autobahnbaustellen nicht aus. "Es kann sein, dass wir im Bereich von Brücken und Autobahnkreuzen zu Arbeitsniederlegungen aufrufen werden", sagte Wiesehügel .

In dem seit Februar andauernden Tarifkonflikt war auch die Schlichtung gescheitert. Die Gewerkschaft fordert für die 850.000 Beschäftigten Einkommenserhöhungen von 4,5 Prozent, das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 3,0 Prozent.

Quelle: ntv.de

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