Mit Öko-Test am Herd Bei elf grünen Pestos setzt es ein "Ungenügend"
25.09.2025, 12:22 Uhr Artikel anhören
Geschmack in Ordnung - Inhaltsstoffe oft nicht: Pesto im Öko-Test.
(Foto: imago images / Panthermedia)
Soll keiner sagen, die italienische Küche sei langweilig. Denn wem Nudeln mit Tomatensoße zum Hals raushängen, der kann auch zu Pasta mit Pesto greifen. Zum Beispiel in Grün und in der Fertigvariante. Auch wenn Öko-Test nicht wirklich begeistert ist.
Basilikum, Pinienkerne, Olivenöl, Parmigiano Reggiano, Pecorino, Knoblauch und Salz - mehr gehört nicht in ein gutes Pesto. Die Fertigvariante aus dem Supermarkt möchte Öko-Test nicht so richtig schmecken. Denn viele Produkte sind mit Mineralöl und Pestiziden belastet.
Grünes Pesto wird seit mehr als 200 Jahren von Hausfrauen und Köchen vor allem in Nordwest-Italien hergestellt. Doch das Rezept ist nicht patentiert, daher ist das seit etwa 20 Jahren von der Industrie gefertigte Pesto an keine feste Zutatenliste gebunden. Aber eines ist wohl sicher: Mineralöl und Pestizide gehören nicht dazu.
Aber genau auf diese Schadstoffe ist Öko-Test bei der Untersuchung von 21 Fertigpestos zu Preisen zwischen 0,52 und 3,74 Euro gestoßen. Elf grüne Pestos im Test sind deshalb "ungenügend", ein weiteres "mangelhaft", nur jeweils zwei sind "gut" und "sehr gut". Damit raten die Tester von mehr als der Hälfte der getesteten Produkte ab.
MOSH, MOAH, Pestizide
In 14 Produkten kritisieren die Tester die Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSHAnaloge), die Hälfte davon wird sogar als stark erhöht eingeordnet. Von diesen Verbindungen weiß man, dass sie sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen anreichern und dort die wohl größte Verunreinigung darstellen - die Auswirkungen sind noch unklar. Noch kritischer sieht Öko-Test die aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) in zwölf Produkten, denn zu dieser Gruppe gehören auch Substanzen, die Krebs erregen können. Sechs Pestos reißen sogar jene MOAH-Höchstgehalte, die die Europäische Kommission für diese Kategorie von Lebensmitteln vorgeschlagen hat. Mahlzeit.
Aber auch Pestizide sind ein großes Problem in grünen Pestos. Nur elf getestete Produkte sind frei von ihnen, in allen anderen hat das Labor jeweils eine Mischung mehrerer Spritzgifte gefunden. Zwar war der jeweils gemessene Gehalt für sich genommen nach EU-Sicherheitsbewertungen gesundheitlich unbedenklich. Dennoch sehen die Tester auch geringe Mengen in Lebensmitteln kritisch. Vor allem, wenn eine Vielzahl von Pestiziden in der Nahrung steckt, denn Wechselwirkungen der verschiedenen Substanzen sind kaum bekannt.
Wenigstens geschmacklich überzeugend
Beim Geschmackstest kommen die meisten Pestos aber immerhin mit "gut" oder "sehr gut" weg. Unter anderem auch die mit der Gesamtnote "sehr gut" bewerteten "Ener Bio Pesto alla Genovese" von Rossmann (1,66 Euro pro 100 Gramm) und das "Bio- Zentrale Pesto Verde" für 2,79 Euro.
Die Liste der "ungenügend" getesteten Soßen ist weitaus länger. Als da unter anderem wären: "Edeka Bio Pesto alla Genovese", "Barilla Pesto alla Genovese" und "Ja! Pesto alla Genovese" von Rewe.
Quelle: ntv.de, awi