Ratgeber

Preisvergleiche nutzen Ölkonzernen Kartellamt rät zum Tanken am Abend

Bisher nutzen die Autofahren ihre Möglichkeiten zum Sparen kaum.

Bisher nutzen die Autofahren ihre Möglichkeiten zum Sparen kaum.

(Foto: imago stock&people)

Seit einigen Jahren müssen Tankstellen jede Preisänderung sofort melden. Autofahrer können so in Echtzeit nachschauen, wo der Sprit am günstigsten ist. In der Realität nutzt das System aber eher den großen Konzernen als den Kunden.

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, rät Autofahrern zur abendlichen Tankfüllung. "In der Regel ist es am günstigsten, zwischen 18 und 20 Uhr zu tanken", sagte Mundt der "Süddeutschen Zeitung". Er riet Verbrauchern zugleich, Preisvergleiche zu nutzen: "Wenn viele Autofahrer gezielt die günstigsten Tankstellen anfahren, erhöht dies den Druck auf die Anbieter, wettbewerbskonforme Preise zu setzen."

Seit September 2013 müssen Tankstellenbetreiber ihre Kraftstoffpreise an die sogenannte Markttransparenzstelle melden, die beim Bundeskartellamt angesiedelt ist. Die so gesammelten Daten werden über verschiedene Apps und Internetseiten den Autofahrern zur Verfügung gestellt. Laut "SZ" gibt es bei der Transparenzstelle derzeit mehr als 50 registrierte Anbieter von Preisvergleichsseiten oder entsprechenden Apps.

Der Bundesverband freier Tankstellen verweist allerdings darauf, dass die Vergleichsmöglichkeiten auch von den Anbietern selbst genutzt werden. "Jeder weiß nun vom anderen noch schneller, wie sich die Preise verändern", sagte Verbandsgeschäftsführer Stephan Zieger der "Süddeutschen Zeitung". Die Branchenriesen nutzten dies mithilfe spezieller Computerprogramme zur Preisoptimierung. "Die großen Konzerne können nun ihre Strategie verwirklichen und bekommen die dafür notwendigen Daten vom Kartellamt frei Haus geliefert", gab Ziegler zu bedenken.

Kartellamtspräsident Mundt sagte, die Preise änderten sich mittlerweile "sehr viel öfter als früher". Er mahnte, die Transparenzbemühungen entfalteten nur dann eine Wirkung, "wenn die Verbraucher die Preisunterschiede auch wirklich nutzen".

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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