Ratgeber

Selbstpflücker aufgepasst Tödliche Verwechslungsgefahr bei Bärlauch

Bärlauch wächst in großen Mengen auf feuchtem Waldboden.

Bärlauch wächst in großen Mengen auf feuchtem Waldboden.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Bärlauch ist en vogue. Gerne wird das Lauchgewächs auch im Wald oder Park selbst gepflückt. Doch Vorsicht, die Verwechslungsgefahr mit anderen hochgiftigen Pflanzen ist hoch, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung eindringlich warnt.

Wildkräuter sind schwer gefragt. Gerne auch in der freien Natur selbst gepflückt. Schließlich soll der Verzehr des frischen Grüns der Gesundheit dienlich sein. So auch Bärlauch (Allium ursinum). Das frische Kraut wird für Kräuterquark, in Suppen und Soßen oder im Salat verwendet. Aufgrund dieser Beliebtheit zieht es immer mehr Menschen in den Wald, um das Lauchgewächs zu sammeln. Die Saison beginnt meist im April, wenn es zunehmend wärmer wird, die Pflanzen ihren charakteristischen Duft verströmen und aus den kleinen Zwiebeln zwei saftig grüne, lanzettförmige Blätter wachsen.

Doch dann ist allerdings Vorsicht geboten, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eindringlich warnt. Denn obwohl der knoblauchähnliche Geruch ein typisches Kennzeichen des Bärlauchs ist, werde die Pflanze von Sammlern immer wieder mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder Herbstzeitlose (Cholchicum autumnale) verwechselt. Solche Verwechslungen führen laut BfR regelmäßig zu Vergiftungsfällen mit zum Teil tödlichen Folgen. Dies belegt auch die jahrelange Dokumentation in den Giftinformationszentren (GIZ) beim BfR. Besonders in den Monaten April und Mai häufen sich in ganz Europa, vor allem in Österreich, der Schweiz und Kroatien, aber auch in Deutschland die Vergiftungsfälle.

Auch Geruchsprobe bei Bärlauch hat seine Tücken

Das BfR rät Sammlern daher, im Zweifelsfall besser auf den Verzehr zu verzichten. Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in der Regel, ein Stückchen Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte man das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen.

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Aber auch die Geruchsprobe hat ihre Tücken. Wenn nämlich der Lauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen haftet, kann dies zu einem falschen Schluss verleiten. Bärlauch-Sammler sollten also die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von den Doppelgängern unterscheiden zu können.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft Bärlauch beim Gemüsehändler, wo er mittlerweile vermehrt angeboten wird. Zudem besteht die Möglichkeit, Pflanzen im Fachhandel zu erwerben und sie dann auf der Fensterbank oder im Garten selbst anzubauen.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 27. März 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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