Laugenbrezeln im Vergleich Wie gut sind Ditsch und Co?
23.02.2017, 09:35 Uhr
Laugenbrezeln sind salzig. Menschen mit hohem Blutdruck sollten aufpassen.
(Foto: imago stock&people)
Als Snack auf die Hand oder frisch aufgebacken beim Sonntagsfrühstück: Laugenbrezeln können ziemlich lecker sein. Aber wo bekommt man die besten? Die Stiftung Warentest hat sich auf die Suche gemacht.
Mehl, Malz, Salz, Hefe und Wasser. Und natürlich Natronlauge. Das sind die Zutaten für einen Klassiker im Bäckereiensortiment: die Laugenbrezel. Schon im Mittelalter in den katholischen Regionen Süddeutschlands beheimatet, symbolisiert ihre charakteristische Form zum Beten verschränkte Hände. Fern solch religiöser Gedanken ist man inzwischen auch in Norddeutschland auf den Laugengeschmack gekommen – auch wenn Dogmatiker darauf beharren, dass richtig gute "Brezen" eben nur südlich des Weißwurstäquators zu haben sind. Sie würden das Backwerk auch nie als Tiefkühlware oder beim Bahnhofsbäcker kaufen. Genau das hat die Stiftung Warentest jetzt getan.
17 Sorten Brezeln haben die Tester ins Labor geschickt, davon zehn tiefgekühlte zum Selbstaufbacken und sieben Mal Fertigware von Backketten oder vom Discounter. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Großteil war "gut" und kein Produkt schnitt schlechter als "befriedigend" ab. "Die Qualität stimmt", so das Fazit, das im aktuellen "Test"-Heft nachzulesen ist.
Aus dem Ofen besonders knackig
Wichtigstes Kriterium war natürlich der Geschmack und alles, was damit zu tun hat. Also Geruch, Konsistenz und Mundgefühl. Die sensorischen Prüfer verkosteten erst gleich nach dem Kauf oder Aufbacken und dann nochmal vier Stunden später. Dabei erwiesen sich die Tiefkühlbrezeln als klare Sieger. Ihr großer Vorteil: Sie sind mit Sicherheit frisch, wenn sie aus dem Ofen kommen. Die Fertigbrezeln können dagegen schon seit ein paar Stunden in der Vitrine liegen. Und Brezeln altern schnell, zumindest wenn sie nicht unter Idealbedingungen gelagert werden. Temperaturschwankungen, zu heiße oder feuchte Luft machen sie schnell trocken oder weich. Adieu, Knusprigkeit.
Sensorisch gut waren nur die frischen Brezeln von Le Crobac und von Ditsch. Die Ware aus den Discounterregalen, von Backwerk und von Cuccis schnitt nur "befriedigend" ab und kam folglich auch in der Gesamtwertung nicht besser weg. Deutlich besser sah es bei den Tiefkühlprodukten aus. Sie waren fast durch die Bank gut, was auch damit zu tun haben könnte, dass die meisten von der gleichen Bayerischen Großbäckerei kommen – wenn auch mit veränderten Rezepturen. Das einzige "befriedigende" Urteil ging an die Edeka-Eigenmarke Gut&Günstig.
Ab 13 Cent gibt's gute Ware
Apropos günstig: Auch wenn das Fertiggebäck bei Lidl, Netto und Aldi gerade mal 29 Cent kostet, sind die Aufbackbrezeln mit Stückpreisen ab 13 Cent die billigere Alternative – zumindest wenn man die Stromkosten fürs Aufbacken nicht berücksichtigt. Selbst die Bioware von der Herzberger Bäckerei hielt sich mit 60 Cent im Rahmen. Die besten Tiefkühlbrezeln kamen von Ditsch und kosteten 33 Cent pro Stück. Zum Vergleich: Im Straßenverkauf nimmt Ditsch 70 Cent. Aber da hat man dann natürlich auch weniger Arbeit und für eine Brezel wirft man für gewöhnlich auch nicht den Backofen an. Bei Le Crobag gibt es die besten Brezeln "auf die Hand" – und mit 1,03 Euro gleichzeitig auch die teuersten.
Egal, wo man kauft: Richtig viel falsch machen kann man laut "Warentest" nicht. Das gilt auch beim Thema Schadstoffe. Acrylamid, Schimmelpilzgifte oder Mineralölbestandteile waren bei keinem der Testkandidaten ein Problem. Und auch die Aluminiumgehalte – vor vier Jahren noch ein großes Thema – waren durchweg unbedenklich. Wer Kalorien zählt, fährt mit Tiefkühlbrezeln etwas besser, vorausgesetzt man streicht keine Butter drauf. Die meisten Brezeln zum Selbstaufbacken hatten um die 200 Kalorien, die Fertigbrezeln meist 250 Kalorien oder mehr.
Quelle: ntv.de, ino