Stilles Wasser im Öko-Test Zwei bekannte Marken scheitern
25.06.2020, 12:28 Uhr
Nicht jedes stille Mineralwasser kann unbedenklich getrunken werden.
(Foto: imago/Westend61)
Besonders im Sommer ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Wer dann auf stilles Mineralwasser zurückgreift, sollte genauer hinschauen. Nicht jedes Wasser kann bedenkenlos getrunken werden, wie der Bericht von Öko-Test zeigt. Bei der Wasserqualität spielen Preise und Markenname eine eher untergeordnete Rolle.
Wegen der enthaltenen Mineralien ziehen viele Menschen stilles Mineralwasser dem Leitungswasser vor. Für manche ist es auch eine reine Geschmacksfrage. Jedoch sind stille Mineralwässer auch anfälliger für Keime als solche mit Kohlensäure. Hier kann Öko-Test jedoch schon einmal beruhigen: In keinem der 100 getesteten Wasser - darunter 16, die für die Zubereitung von Säuglingsnahrung gekennzeichnet sind - wurden krankmachende Keime gefunden. 63 sind empfehlenswert, einige haben jedoch schlecht abgeschnitten.
Klatsche für Evian und Volvic
32 Wasser liegen laut Testurteil im soliden Mittelfeld. Darunter das "Gut & Günstig" Mineralwasser still von Edeka ("befriedigend") oder das Vöslauer ("ausreichend"). Da auch die Umweltfreundlichkeit ein wichtiges Kriterium für die Tester ist, wurden Wasser in PET-Einwegflaschen prinzipiell nicht besser als mit der Note "befriedigend" bewertet. Eine Ausnahme gab es nur dann, wenn der Hersteller belegen konnte, dass überwiegend Recyclingkunststoff für die Flaschen verwendet wurde.
Drei Wasser gingen mit der Note "mangelhaft" nach Hause. So enthält beispielsweise das Bielefelder Wasser "Merkur Still" eine bedenklich hohe Menge an Bor. Dieser Stoff hat sich in Tierversuchen als entwicklungs- und fortpflanzungsschädigend erwiesen. Jedoch gab es zwei herbe und zugleich überraschende Enttäuschungen im Test. Die für Babynahrung geeigneten Danone-Wasser Evian und Volvic erhalten die jeweils schlechteste Note "ungenügend". So überschreitet das stille Mineralwasser von Evian den strengen Grenzwert für Uran. Bei einer Anreicherung im Körper kann es zu Schädigungen von Lunge und Nieren führen. In Volvic fanden die Tester Vanadium. Es steht im Verdacht, krebserregend und keimzellenschädigend zu sein. Weiterhin enthielt dieses Wasser hohe Mengen an Nitrat. Gerade Säuglinge sollten daher besser nicht davon trinken.
Auch günstige Wasser empfehlenswert
Insgesamt schnitten 41 stille Mineralwasser im Test mit "sehr gut" ab. Zu den Testsiegern gehören unter anderem das "Black Forest Still" von den Peterstaler Mineralquellen für 0,81 Euro*, das Rhönsprudel-Wasser für 0,67 Euro und das günstige "Mineau Naturelle" von Anna Zimmermann für 0,25 Euro. 22 Wasser erhielten zwar nicht die Bestnote, sind aber dennoch uneingeschränkt empfehlenswert. So haben beispielsweise das "K-Classic Mineralwasser" von Kaufland für nur 0,13 Euro, das "Saskia Still" von Lidl für 0,13 Euro und das Rossmann-Wasser "Genuss Plus" für 0,69 Euro ebenso eine gute Figur mit der Gesamtnote "gut" gemacht.
*Preisangaben pro Liter
Hersteller Danone verweist in einer Stellungnahme gegenüber ntv.de darauf, das Volvic und Evian alle gesetzlichen Anforderungen für natürliche Mineralwässer erfüllen. Weder der Konzern, noch ein von ihm beauftragtes Institut, können die von Öko-Test gemachten Vorwürfe zu Uran, Vanadium und Nitrat, die natürlicherweise im Gestein vorkommen, nachvollziehen.
Quelle: ntv.de, imi