Berlin & Brandenburg Bonde: Sperrungen des Tiergartentunnels "total misslich"
10.09.2025, 12:49 Uhr
Kein Durchkommen im Tiergartentunnel: Personalmangel legt Berlins Verkehrsader lahm. Die Verkehrssenatorin erklärt, warum KI hier keine Lösung ist.
Berlin (dpa/bb) - Nach einer erneuten stundenlangen Komplettsperrung des Tiergartentunnels am Vormittag hat Verkehrssenatorin Ute Bonde ihr Bedauern ausgedrückt – und verweist als Grund auf Personalmangel wegen Krankheitsfällen bei der Tunnelüberwachung. "Es ist total misslich, was jetzt gerade passiert", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Ich habe auch heute Morgen direkt nachgefragt: Ist er heute Morgen offen? Nein, er ist nicht offen."
Hintergrund nach ihren Worten: In einer Übergangsphase bis Jahresende übernimmt Berlin vom Bund zurzeit die Tunnelüberwachung, bei der Mitarbeiter im Schichtdienst über Kameras den Verkehr beobachten und Gefahren schnell erkennen sollen. Sechs Stellen seien dafür vorgesehen, aktuell seien aber erst drei ausgebildet, sagte sie. "Also: Uns fehlen noch drei." Zwei befänden sich aber schon in der Ausbildung, das Auswahlverfahren für den sechsten Mitarbeiter laufe.
Bonde: KI kann den Job nicht machen
Wie an den Tagen zuvor war die wichtige Nord-Süd-Verbindung in der Innenstadt am Morgen in beide Richtungen gesperrt worden, weil nach Krankmeldungen nicht genügend Personal für die Überwachung da war. Wie wichtig diese ist, hatte sich erst vergangenen Woche gezeigt. In Richtung Norden war er tagelang nicht zu benutzen. Grund war ein Unfall, bei dem sich ein Lastwagen im Tunnel verkeilt und dabei auch Technik beschädigt hatte.
Eine Künstliche Intelligenz könne den Job nicht kurzfristig übernehmen, betonte Bonde. "Die Gefahrenlage muss immer individuell festgestellt werden, eben mit Kameras. Und das kann die KI noch nicht."
Quelle: dpa