Hessen Rhein fordert Investitionsoffensive für Verkehr
18.09.2025, 12:24 Uhr
Wegen Milliarden-Finanzlücken droht die Verzögerung von Autobahnprojekten – auch in Hessen. Regierungschef Rhein sieht dringenden Handlungsbedarf auch für andere Verkehrssektoren.
Wiesbaden (dpa/lhe) - In der Diskussion um drohende Verzögerungen beim Neu- und Ausbau von Autobahnen hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) eine Investitionsoffensive in den Verkehr gefordert. Ansonsten drohe Deutschland in den kommenden Jahren ein Verkehrskollaps, warnte er. "Hessen ist Autoland und zugleich Transitland Nummer eins in Deutschland." Schon jetzt zeige sich an den vielen Staus, wie wichtig Investitionen in Autobahnen seien.
Wegen einer milliardenschweren Finanzlücke beim Bund droht bei vielen bereits geplanten Ausbau-Projekten eine Verzögerung - auch in Hessen. Deutschlandweit geht es laut der dpa vorliegenden Tabelle um 74 Planungsprojekte zum Aus- und Neubau von Autobahnen, für die bis 2029 "bestandskräftiges Baurecht" erwartet wird. Eine Baufreigabe ist nach dem Finanzierungs- und Realisierungsplan erst möglich, wenn die entsprechenden Haushaltsansätze erhöht werden. Die Projekte befinden sich derzeit in einem unterschiedlichen Stadium.
Unter den 74 sind fünf Projekte, die Pläne für hessische Autobahnbaustellen betreffen, etwa das Wiesbadener Kreuz auf der A66 oder Erweiterungen am Gambacher Kreuz auf der A5 und am Gießener Südkreuz (A485). Auf der Liste stehen zudem Autobahnprojekte auf der A7/A49 bei Kassel sowie der A7 nahe Lossetal in Nordhessen. Ob wegen der fehlenden Mittel alle Vorhaben vorerst auf Eis gelegt sind, ist offen.
Ministerpräsident Rhein forderte: "Wir brauchen Milliarden für unsere Straßen, aber auch fokussierte Investitionen in unsere Schieneninfrastruktur und eine realistische Reform der Fahrpläne sowie dringend Entlastungen im Luftverkehr." Deutschland müsse ein moderner statt maroder Verkehrsstandort werden.
Quelle: dpa