Nordrhein-Westfalen Frauen verdienen acht Prozent weniger als Männer
17.09.2025, 09:39 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa)
Wer kümmert sich ums Kind? Meist die Mutter. Und um die pflegebedürftige Großmutter? Oft deren Tochter. Viele Frauen treten dafür im Job kürzer – und landen so im Gender Pay Gap.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Frauen verdienen in Nordrhein-Westfalen noch immer deutlich weniger als Männer. Der Lohnabstand zwischen den Geschlechtern habe im Jahr 2024 bei acht Prozent gelegen, teilte das Landesstatistikamt in Düsseldorf mit. Das war ein Prozentpunkt weniger als 2023. Grundlage ist das Bruttomonatsentgelt von Vollzeitstellen, unabhängig von Branche oder Qualifikation – also der unbereinigte Lohnunterschied.
Tendenziell ist der Abstand auf dem Land größer als in Großstädten. So liegt er den Angaben zufolge im Ruhrgebiet nur bei fünf bis sechs Prozent, in Bonn und Umland bei sechs Prozent. In Siegen-Wittgenstein/Olpe liegt er bei 16, in Hellweg-Hochsauerland bei 13 Prozent. Allerdings gibt es auch Ausreißer: Düsseldorf und der Kreis Mettmann schneiden mit elf Prozent relativ schlecht ab, obwohl diese Gegend dicht besiedelt ist. Die Emscher-Lippe-Region wiederum steht mit fünf Prozent relativ gut da.
Ein Grund für die unterschiedliche Bezahlung ist, dass viele Frauen in eher schlecht bezahlten Branchen arbeiten, etwa im sozialen Bereich. Zudem unterbrechen sie ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger wegen Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen - mit Folgen für Karrierechancen und Gehalt.
Quelle: dpa