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Nordrhein-Westfalen Mehr Taser-Einsätze bei der Polizei

Die Polizei in NRW greift öfter zum Taser, um Störer zur Räson zu bringen. Abdrücken müssen die Beamten selten, die Androhung alleine reicht meistens aus. Das zeigen aktuelle Zahlen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Polizei in NRW hat in diesem Jahr bis Ende September öfter zum Taser gegriffen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Landesamts für Zentrale polizeiliche Dienste kam es zu 1.079 Einsätzen der Elektroschocker, 2024 waren es im gleichen Zeitraum 923 gewesen. 

In den allermeisten Fällen blieb es aber bei der reinen Androhung, abzudrücken. Wirklich abgefeuert wurden die Elektroschockpistolen in diesem Jahr bisher 224 Mal. 2023 lag diese Zahl bis Ende September bei 199. 

Der Effekt, dass das Ziehen des Tasers oder das Auslösen eines Lichtbogens zum Stoppen von Störern schon reiche, ist bei Befürwortern ein wichtiges Argument für die Waffe.

Taser seit vier Jahren im Pilotbetrieb

Die Taser wurden 2021 in NRW in den ersten Polizeibehörden eingeführt. Die Geräte sind politisch umstritten - auch zwischen den Regierungsfraktionen von CDU und Grünen. Bei den Koalitionsverhandlungen einigte man sich darauf, die Taser erst einmal weiter zu testen. Es wurden mehrere Untersuchungen vom Land in Auftrag gegeben.

Die erste Studie - eine medizinische Betrachtung - hatte Taser als "sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen Polizeimitteln" mit "einem verhältnismäßig geringem Risiko für schwere Verletzungen" bewertet. Die anderen Untersuchungen, unter anderem zu den Einsätzen selbst, stehen noch aus.

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der dpa: "Der Taser gehört heute wie Funkgerät und Schutzweste fest zur Ausrüstung unserer Polizistinnen und Polizisten. Für sie ist er ein dankbares Hilfsmittel und ein milderes Mittel als die Dienstwaffe. Oft reicht schon die Androhung, und die Lage beruhigt sich." Zu den noch offenen Studien sagte Reul: "Die Ergebnisse erwarten wir jetzt bald."

Quelle: dpa

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