Rheinland-Pfalz & Saarland "Glücksatlas": Saarländer sind ein bisschen zufriedener
27.10.2025, 08:03 Uhr
Laut "Glücksatlas" erreicht das Bundesland wieder das Wohlfühlniveau der 2010er Jahre. Bei Arbeit und Einkommen sehen viele aber Nachholbedarf.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Lebenszufriedenheit im Saarland ist einer Umfrage zufolge 2025 leicht gestiegen, bleibt aber im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlich. Das geht aus dem neuen "Glücksatlas" hervor, den die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat.
Auf einer Skala zwischen 0 und 10 liegt der Durchschnittswert von Zufriedenheit im Saarland demnach bei 6,78 Punkten. Das sind 0,05 Punkte mehr als im Vorjahr. Damit haben die Saarländerinnen und Saarländer wieder das Zufriedenheitsniveau aus der Mitte der 2010er Jahre erreicht.
Mit dem Zufriedenheitswert zählt das Saarland neben Berlin mit 6,83 Punkten und Mecklenburg-Vorpommern mit 6,06 Punkten zu den Schlusslichtern der Umfrage. Am besten schnitt Hamburg mit 7,33 Punkten ab. Auf den vorderen Plätzen folgten Bayern und Rheinland-Pfalz mit jeweils 7,21 Punkten.
Was Gründe für Unzufriedenheit sind
Die Studie zeigt aber auch: Vor allem Familien und Berufstätige fühlen sich heute deutlich weniger zufrieden als noch vor zehn Jahren. Hauptgrund sei die andauernde wirtschaftliche Unsicherheit, so die Autoren. Besonders betroffen seien Haushalte mit mittlerem Einkommen.
Stabiler zeigen sich demnach Jugendliche, junge Erwachsene und Alleinlebende. Deren Zufriedenheit sank nur leicht. Auffällig ist der Rückgang bei jenen, die in der "Rushhour des Lebens" stehen: Eltern und Berufstätige sowie Menschen mit hoher Belastung.
Mit Arbeit, Familie und Einkommen sind die Saarländer laut "Glücksatlas" unterdurchschnittlich zufrieden. Die verfügbaren Einkommen liegen im bundesweiten Vergleich eher am unteren Ende, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (42.880 Euro) bleibt deutlich hinter dem westdeutschen Durchschnitt zurück.
Positiver fällt die Bewertung anderer Lebensbereiche aus. Das Saarland weist demnach die höchste Vereinsdichte Deutschlands auf (10,7 Vereine je 1.000 Einwohner) und eine überdurchschnittlich hohe Eigentumsquote (60,1 Prozent).
Wo die Studie Nachholbedarf sieht
Die Gesundheitsausgaben pro Einwohner liegen über dem Bundesschnitt, und der Anteil religiös gebundener Menschen ist vergleichsweise hoch.
In der Gesamtschau bleibt das Saarland laut Umfrage ein "Underperformer" – ein Land mit Nachholbedarf. Objektiv hohe Lebensqualität und stabile Strukturen spiegelten sich demnach nicht vollständig im subjektiven Lebensglück wider. Die "Glücksatlas"-Autoren sehen die Ursachen in strukturellen Herausforderungen, etwa einer wirtschaftlichen Unsicherheit.
Wer in der Umfrage am besten abschnitt
Für die Umfrage wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt 13.905 Menschen im Alter ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.148 Bürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ.
Quelle: dpa