Sachsen-Anhalt Betroffene des Weihnachtsmarkt-Anschlags suchen Austausch
14.09.2025, 18:06 Uhr
(Foto: Heiko Rebsch/dpa)
Bei einem Treffen in Magdeburg suchten Betroffene des Weihnachtsmarkt-Anschlags den Austausch. Viele erfuhren erstmals, welche Hilfsangebote ihnen offenstehen.
Magdeburg (dpa/sa) - Knapp 300 Menschen haben am Sonntag an einem nicht öffentlichen Treffen von Betroffenen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt teilgenommen. Eingeladen waren neben Opfern auch Helferinnen und Helfer, wie Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur sagte.
"Die, die sich zu uns begeben haben, waren froh über den Austausch, dass sie eben auch mit uns ins Gespräch kommen konnten", sagte Borris. Die Rückmeldungen seien "überwiegend positiv" gewesen.
Anwesend waren unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der Bundesopferbeauftragte Roland Weber sowie Opferbeauftragte aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Zudem stellten zahlreiche Institutionen wie das Landesverwaltungsamt, Seelsorge- und Beratungsstellen sowie der Weiße Ring ihre Angebote vor. "Viele wussten gar nicht, was sie für Leistungen in Anspruch nehmen können", sagte Borris.
"Begegnung und Zusammenhalt"
Das Treffen fand in der Magdeburger Messehalle statt. Nach Angaben der Oberbürgermeisterin ging es in erster Linie darum, "Begegnung und Zusammenhalt" zu ermöglichen. Ein weiteres Zusammenkommen sei rund um den Jahrestag des Anschlags am 20. Dezember geplant, unter anderem mit einer Veranstaltung in der Johanniskirche.
Am 20. Dezember vergangenen Jahres war ein Mann mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden sechs Menschen getötet, darunter ein neunjähriger Junge. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt oder traumatisiert.
Justiz vor Mammutprozess
Gegen Taleb A. hat die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg Anklage erhoben. Dem 50-Jährigen werden unter anderem sechsfacher Mord und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen. Ein möglicher Prozessauftakt am Landgericht Magdeburg ist für Ende Oktober im Gespräch.
Quelle: dpa