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Sachsen Bauern zufrieden mit Kartoffelernte - Preise sinken

Sachsens Kartoffelbauern sorgen für Nachschub auf den Tellern. Die Ernte läuft noch bis Anfang Oktober. Je weiter sie fortschreitet, desto mehr purzeln die Preise.

Leipzig/Schönberg (dpa/sn) - Die diesjährige Kartoffelernte in Sachsen kann sich sehen lassen. "Die Kartoffeln sind sehr schön gewachsen und die Bestände haben die Niederschläge gut nutzen können", sagt Ariane Weiß, Geschäftsführerin des sächsischen Kartoffelverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Sie spricht von einer guten, durchschnittlichen Ernte mit Erträgen von um die 40 Tonnen je Hektar. "Die Qualität ist sehr gut. Die Kartoffeln sind nicht zu groß und nicht zu klein - so wie sie die Verbraucher haben möchten."

Im Leipziger Raum sind laut Weiß die ersten Kartoffelroder schon im Juli gestartet, um die begehrten Frühkartoffeln aus dem Boden zu holen. Die Ernte dauere normalerweise bis Anfang Oktober. Der Großteil der hiesigen Ernte werde als Frischkartoffeln vermarktet. Etliche Kartoffeln werden aber auch zu Salat und Kühlprodukten verarbeitet. Rein rechnerisch könne Sachsen seinen Verzehr an Frischkartoffeln aus heimischer Produktion decken, betonte Weiß. Allerdings fehle es hierzulande an Pommes-, Chips- und Stärkefabriken. 

Kartoffelanbau geht zurück

Mitten in der Kartoffelernte sind derzeit etwa die Agrargenossenschaft Schönberg und die Dennheritzer Agrarproduktion im Landkreis Zwickau. Sie bauen auf fast 260 Hektar Kartoffeln in rund ein Dutzend verschiedenen Sorten an. Bis in den Oktober hinein werden hier die Erntemaschinen noch im Einsatz sein. Die Knollen gehen an den Kartoffelveredler Friweika, wo daraus Gratins, Klöße, Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer und andere Gerichte hergestellt werden.

Doch gemessen an der gesamten Ackerfläche von knapp 702.000 Hektar ist der Kartoffelanbau in Sachsen gering und zuletzt gesunken. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wachsen die Erdäpfel in diesem Jahr auf rund 5.100 Hektar. Das ist ein Rückgang von 4,3 Prozent.

Mit Fortschreiten der Ernte sind die Preise gefallen, berichtet Weiß - für die Erzeuger allerdings weitaus stärker als für die Verbraucher im Supermarkt. Allerdings seien Kartoffeln schon jetzt im Handel für weniger Geld zu haben als vor einiger Zeit die Frühkartoffeln. Sie rechne damit, dass sie noch günstiger werden, vor allem im Rahmen von Aktionen.

Begehrte Frühkartoffeln ab Juli auch aus Sachsen

Im Frühjahr stammen die ersten Kartoffeln aus dem Ausland, danach sorgen vor allem Bauern in der Pfalz für Nachschub. Ab Juli gebe es dann auch erste Frühkartoffeln aus Sachsen selbst und zwar aus der Region Leipzig und Wurzen, erläutert Weiß. Deren Anbau sei jedoch aufwendig. Sie kämen vorgekeimt Ende März oder Anfang April in den Boden und würden mit Vlies vor Kälte geschützt. Der Aufwand lohne aber wegen der höheren Preise, die mit Frühkartoffeln erzielt werden könnten. 

Kartoffeln haben in der sächsischen Küche einen festen Platz. Nicht nur gekocht zu Schnitzel, Fisch oder Beefsteak, sondern auch als Salat, gebraten, als Kloß zum Festbraten oder als "Klitscher" mit Apfelmus.

Quelle: dpa

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