Thüringen Jagdgesetz: Kritik an mehr Schutz für Hunde und Katzen
28.03.2019, 19:19 Uhr
(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
Erfurt (dpa/th) - Jäger könnten in Thüringen künftig Einschränkungen beim Abschuss von wildernden Hunden und Katzen erwarten. Einen Gesetzentwurf dazu berieten die Abgeordneten des Thüringer Landtags am Donnerstag in Erfurt zum ersten Mal. Die Novelle des Jagdgesetzes sieht unter anderem vor, dass Jäger wildernde Hunde und Katzen nur noch im Einzelfall und mit Genehmigung der unteren Jagdbehörde töten dürfen. Außerdem sollen die wildernden Tiere künftig erst ab 500 Metern Entfernung zum nächsten bewohnten Gebäude abgeschossen werden.
Kritik dafür kam nicht nur von der Opposition, sondern auch von der SPD. Von den Kommunen sei an die Fraktion herangetragen worden, dass die neue Regelung "schlichtweg unpraktikabel ist", sagte der Abgeordnete Oskar Helmerich. "Und ich frage mich, welche Tierschützer das sind, die den Wert einer wildernden Katze ungleich höher ansiedeln als den Wert der zahlreichen Vögel, die diese Katze erlegt", sagte der SPD-Politiker weiter.
Auch die Abgeordneten Egon Primas (CDU) und Stefan Möller (AfD) beschrieben die Pläne als praxisfern. "Die Regelungen, die da stehen, sind nicht realisierbar, das macht kein Mensch", sagte Primas. Er ist Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses - dorthin wurde der Entwurf am Donnerstag zur weiteren Beratung verwiesen.