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Thüringen Viele Früchte in den Körben - gute Obsternte erwartet

Äpfel, Pflaumen, Mirabellen - es ist Erntezeit in Thüringen. Nach der bei einigen Obstarten schlechten Ernte 2024 sieht es in diesem Jahr deutlich besser aus.

Erfurt (dpa/th) - In vielen Thüringer Obstbaugebieten hängen die Bäume voller Früchte. Nach Prognosen der Betriebe wird nach den schwachen Erträgen 2024 in diesem Jahr eine überdurchschnittliche Ernte bei Obst erwartet, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilte. Bei Äpfeln, die derzeit geerntet werden, werde mit einem Ertrag von 30 Tonnen pro Hektar und damit einem Drittel über dem langjährigen Mittel gerechnet. 

Insgesamt umfassen die Apfelplantagen in Thüringen 768 Hektar. Die voraussichtliche Erntemenge soll sich auf rund 23.000 Tonnen belaufen. Das wären 2.600 Tonnen mehr als im Zeitraum zwischen 2019 und 2024. 

Nach Totalausfall 2024 nun viele Mirabellen

Noch besser könnte die Ernte bei Pflaumen und Zwetschgen ausfallen: Prognostiziert sei ein Ertrag von 15 Tonnen pro Hektar - ein Plus von 6 Tonnen pro Hektar oder 63 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Insgesamt könnten bei einer Anbaufläche von 164 Hektar rund 2.400 Tonnen zusammenkommen, von denen ein Teil auf Kuchen und in Einmachgläser wandert oder zum traditionellen Thüringern Pflaumenmus verarbeitet wird. 

Deutlich kleiner ist die Anbaufläche bei Mirabellen und Renekloden mit rund 19 Hektar im Freistaat. 2024 hatte es bei diesen Früchten einen Totalausfall gegeben - Grund waren späte Fröste im April. In diesem Jahr könnten rund 12 Tonnen pro Hektar in den Erntekörben landen - 50 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. 

Auch die längst abgeschlossene Ernte von Süßkirschen fiel mit rund 1.900 Tonnen überdurchschnittlich aus. Etwa 7 Hektar pro Hektar kamen zusammen, ein Drittel mehr als im Mittel der Jahre 2019/2024. Die Prognose bei Sauerkirschen beläuft sich laut Landesamt auf 12 Tonnen pro Hektar - ein Plus von 39 Prozent. Die Erntemenge soll sich ebenfalls auf etwa 1.900 Tonnen belaufen. 

NABU empfiehlt Saft aus Mostereien 

"Nach dem schwierigen Vorjahr ist es ganz wichtig, dass die Betriebe jetzt eine gute Ernte haben und stabil ins nächste Jahr gehen können", hatte der Geschäftsführer des Landesverbands Gartenbau, Joachim Lissner, kürzlich betont. Spätfröste seien in diesem Jahr weitgehend ausgeblieben, in einigen Bereichen habe es aber Hagelschäden gegeben. 

Der Naturschutzbund Nabu empfahl privaten Gärtnern mit viel Obst, daraus Saft zu pressen. Auf der Thüringer Nabu-Internetseite sei eine Liste mit mehr als 20 Mostereien zu finden. Sie leisteten auch einen Beitrag zur Verwertung von Obst von Streuobstwiesen und damit deren Erhalt, sagte Marcel Hoppe vom Nabu Thüringen. Kritik übte er an Kürzungen bei einem Natur- und Landschaftspflegeprogramm des Thüringer Umweltministeriums. "Es gibt in Thüringen über 10.000 Hektar Streuobstwiesen, die es zu erhalten gilt." Sie leisteten auch einen Beitrag zum Artenschutz.

Quelle: dpa

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