Ältester gotischer deutscher Dom 800. wird groß gefeiert
16.04.2009, 15:16 UhrMit Gottesdiensten, Ausstellungen, Konzerten, und Tagungen feiert Magdeburg in den kommenden Monaten das 800-jährige Domjubiläum. Den Auftakt bildet ein Festwochenende vom 24. bis 26. April, wie Domgemeinde und Stadtverwaltung mitteilten. Zu den Höhepunkten bis zum Jahresende gehören ein "Kinderkathedraltag" am 17. Juni, Domfestspiele vom 20. bis 29. September und eine Altarausstellung vom 23. August bis 18. November.
Die Landesausstellung "Aufbruch in die Gotik" lässt vom 31. August bis 6. Dezember im nahe gelegen Kulturhistorischen Museum das Mittelalter wieder aufleben. 200 Kunstwerke aus ganz Europa und den USA werden dabei präsentiert, unter anderem wertvolle Handschriften, Goldschmiedearbeiten und Holzschnitzereien.
Ältester gotischer Dom auf deutschem Boden
Der Magdeburger Dom ist der älteste gotische Dom auf deutschem Boden. 1209 legte Erzbischof Albrecht II. den Grundstein. Vollendet wurde der größte Sakralbau im Osten Deutschlands, dessen mehr als 100 Meter hohe Türme weithin sichtbar sind, erst 1520. Im Dom liegt der Gründer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Kaiser Otto der Große (912-973), begraben. Er ließ den romanischen Vorgängerbau des heutigen Kirchengebäudes errichten. Kürzlich fanden Archäologen hier auch die mutmaßlichen sterblichen Überreste seiner ersten Frau Editha.
"Das Domjubiläum bietet die einmalige Chance, Geschichte wiederzuentdecken, zu vermitteln und Werte an kommende Generationen weiterzugeben", sagte der Vorstand der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Boje Schmuhl. Die Stiftung - Eigentümerin des Domes - wolle anlässlich des Jubiläums damit beginnen, eine wissenschaftliche Dokumentation aller Kunstwerke und der Baustruktur zu erarbeiten.
Zudem kündigte Schmuhl ein "Jubiläumsgeschenk" an: Für die Instandsetzung der beiden Türme stünden bis 2012 aus einem EU-Programm 4,4 Millionen Euro zur Verfügung. Zum Eröffnungswochenende des Jubiläums soll am 24. April eine Prozession mit 800 Menschen unter Glockengeläut und Orgelmusik vom Domplatz in den Kirchenbau ziehen.
Quelle: ntv.de