Reisen mit dem Rad Auf die Vorbereitung kommt es an
28.04.2011, 09:54 UhrUrlaubsreisen mit dem Fahrrad sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und längst nicht mehr nur Zeichen umweltbewusster Mobilität. Das zeigen auch die vielen Angebote von Spezialreiseunternehmen und die bundesweiten Aktivitäten beim Bau von Fernradwegen, auf denen sich im Sommer schon mal regelrechte Staus bilden können. Bei einer Radreise gilt: eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Hier einige gute Tipps.

Dieser "Rücksitz" geht nur für ganz kurze Touren: Ausflügler auf dem Damm am Brombachsee in Allmannsdorf nahe Pleinfeld (Mittelfranken) im Fränkischen Seenland.
(Foto: dpa)
Unabhängig, ob man sich einem Veranstalter anvertraut und das "Rundum-Sorglos-Paket" einschließlich Gepäcktransport bucht oder die Tour auf eigene Fahrt organisiert, zählt hier bei einer Radreise mehr noch als bei anderen Urlaubsarten die richtige Vorbereitung.
Die wenigsten Radurlauber fahren alleine, doch gerade in Gesellschaft können besondere Probleme entstehen. Deshalb sollte man bereits vor Antritt vereinbaren, welches Tempo angeschlagen wird, wie weit die Etappenziele voneinander entfernt liegen und wo Pausen eingelegt werden sollen, um etwa Sehenswürdigkeiten am Rand der Strecke zu besichtigen. Es bringt wenig, wenn sportliche und entsprechend trainierte Radler dem Rest der Gruppe ständig ihre Form beweisen. Mit der guten Stimmung ist es dann schnell vorbei.
Unterkunft lieber vorher buchen

Auf dem Rad kann man die Schönheit der Landschaft besser genießen als bspw. im Auto. (bei Langenargen am Bodensee)
(Foto: dpa)
Damit die Tour nicht in Stress ausartet, sollten Hotels oder Pensionen vorab gebucht werden – im Internet gibt es ausreichend Adressen von Betrieben, die sich auf Radtouristen spezialisiert haben. Wer mit einem elektrisch unterstützten Rad unterwegs ist, sollte bei der Buchung zudem fragen, ob der nach der Tagesetappe entleerte Akku aufgeladen werden kann.
Häufig wird die Fahrt mit einem neuen Rad angetreten, mit dem sich der Biker vor dem Start noch nicht ausreichend vertraut gemacht hat. Um das Rad kennenzulernen, empfehlen sich daher vor dem Start einige Ausfahrten, um das Fahrverhalten zu erleben und auch den Sattel "einzufahren". Auf keinen Fall sollte man noch vor der Erstinspektion auf große Fahrt gehen. Wer auf die Dienste eines Veranstalters verzichtet und auch keinen "privaten Besenwagen" für den Gepäcktransport engagiert, sollte sich beim Packen als Minimalist beweisen. Weniger ist mehr, und wer noch nie mit Packtaschen vorne und hinten gefahren ist, sollte dies unbedingt üben, denn das Fahrverhalten verändert sich deutlich, wenn der Drahtesel voll beladen ist.
Wer bewacht die Räder?
Beim kurzen Zwischenstopp stehen die Individualreisenden vor einem weiteren Problem: Wo ist ein sicherer Platz, um die Räder zu parken, und wer opfert sich, "Wache zu schieben"? Am besten verteilt man die Aufgaben schon vor dem Start, um sich langwierige Diskussionen zu ersparen.

Vorteil: Man kann das Rad fast überall abstellen, wenn man Pause machen will. (Herrsching am Ammersee, Oberbayern)
(Foto: dpa)
Obwohl es inzwischen eine Vielzahl von Navigationssystemen für Radler gibt, empfiehlt es sich, als Unterstützung für den "elektronischen Pfadfinder" spezielles Kartenmaterial für Radler einzupacken. So kann man sich orientieren, wenn das GPS mal ausfällt oder Zweifel an den Wegweisungen entstehen.
Die meisten Touren beginnen nicht direkt vor der eigenen Haustür, so dass die Anreise entweder mit dem Auto oder Bahn erfolgt. Bei der Bahn lohnt sich eine weit vorausschauende Planung vor allem, denn Stellplätze in den Zügen sind rar und Schaffner nicht immer freundlich, wenn unangemeldete Räder in den Waggon geschoben werden. In den schnellen ICE-Zügen sind Räder sogar strikt verboten.
Vor dem Urlaub, so machen es zumindest viele Autofahrer, geht das Fahrzeug in die Inspektion. Das sollte umso mehr für das Fahrrad gelten. Bremsen, Schaltung, Licht und alle Züge müssen neu eingestellt und schadhafte Reifen ausgetauscht werden. Und für den Fall der Fälle lohnt sich eine kleine Tasche mit Flickzeug, Reserveschlauch und Pflaster gegen Blasen.
Quelle: ntv.de, sp-x