Reise

Bundesliga live Auswandern nach Malaysia

Von Hommy Dara

Im vergangenen Jahr sollen es mehr als 140.000 Deutsche gewesen sein, die ihrer Heimat den Rücken kehrten und ein neues Leben im Ausland begonnen haben. Für junge Menschen waren meist die USA und die Schweiz attraktiv. Bei den etwas älteren Semestern standen Spanien und Portugal höher im Kurs. Die Motive sind höchst unterschiedlich. Als Gründe für die Auswanderung werden bessere Gehälter, attraktive Zukunftsperspektiven und nicht selten das Argument "schöneres Wetter" genannt.

Das südostasiatische Malaysia hat in der Auswanderungslust europäischer Senioren bereits vor Jahren eine Geschäftsidee erkannt. In den 90er Jahren führte die Regierung Malaysias ein Programm ein, dass sich "Silver Hair" ("silberne Haare") nannte und Rentnern aus aller Welt den unbeschränkten Aufenthalt in dem Land anbot. Die Sache hatte allerdings einen Haken. Umgerechnet 66.000 Euro mussten hinterlegt werden. Ging man zurück in die Heimat, durfte man das Geld zwar wieder mitnehmen. Dennoch kam das Programm nicht recht zum Laufen.

Die Regierung beschloss daher 2003, "Silver Hair" gründlich zu überarbeiten. Personen über 50 Jahre müssen seitdem entweder 33.000 Euro hinterlegen oder monatliche Einkünfte (z.B. die zusammengerechneten Renten von Ehepartnern) von 2.200 Euro pro Familie nachweisen. Entscheidet der Einwanderer sich für die erste Option, darf er nach einem Jahr rund 20.000 Euro abziehen, wenn er damit ganz oder teilweise Wohnungseigentum in Malaysia kaufen möchte. Eine Arbeitserlaubnis ist ausdrücklich ausgeschlossen.

Die neuen Regelungen sprachen sich - nicht zuletzt auch wegen eines guten Marketings der Immigrationsbehörden - schnell herum. Seitdem zieht es immer mehr Europäer in das tropische Land, das als eines der modernsten und politisch stabilsten der Region gilt. Das Hauptmotiv ist jedoch weniger das angenehme Klima mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad, sondern es sind die niedrigen Lebenshaltungskosten, die geradezu verlockend sind. So kostet ein Luxusapartment mit Swimmingpool, Tennisplatz und permanenten Internet-Breitbandanschluss im Zentrum der Hauptstadt Kuala Lumpur häufig weniger als 500 Euro Miete im Monat. Lebensmittel kosten rund die Hälfte der Preise in Deutschland, eine Taxifahrt über eine Strecke von 50 Kilometern selten mehr 15 Euro. Mit der englischen Sprache kommt man in der Regel sehr gut zurecht.

Wer seinen Lebensabend eher ruhig und in der Natur erleben will, zieht auf die Ferieninsel Langkawi an der Westküste Malaysias. Die steuerfreie Insel hat zwar kulturell nicht viel zu bieten, ist aber eine Perle der Natur. Die Preise dort sind noch mal um etwa ein Drittel günstiger als in Kuala Lumpur. Besonderer Vorteil: Langkawi hat einen internationalen Flughafen, der Bangkok und Singapur sowie natürlich Kuala Lumpur täglich bedient. Die Flugticketpreise beginnen in der Regel bei zehn Euro pro Person. Diverse Spitzenrestaurants haben für jeden Geschmack etwas dabei. Das "Lighthouse" beispielsweise bietet bei einer traumhaften Atmosphäre direkt am Strand seinen Gästen mediterrane Küche an. Das Restaurant des Westin-Hotels (fünf Sterne) bietet für 20 Euro ein Buffet mit einheimischer und westlicher Küche an.

Von den insgesamt rund 10.000 Europäern in Malaysia sind mehr als tausend Rentner aus Deutschland. Wer sich an zivilisierte Benimmregeln hält, wird die Gastfreundschaft der Malaysier bald zu schätzen wissen. Wie fast überall auf der Welt werden Deutsche natürlich auf Fußball angesprochen. Und dafür gibt es in Malaysia einen besonderen Grund: Jeden Freitag, Samstag und Sonntag wird das Spitzenspiel der Bundesliga im Kabelfernsehen ohne Preisaufschlag übertragen - live.

Quelle: ntv.de

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