Zeitpuffer einplanen Bahnreisen zu Weihnachten
24.11.2008, 16:46 UhrIn rund vier Wochen ist Heiligabend - für die Planung von Fahrten über Weihnachten haben Bahnreisende also nicht mehr viel Zeit. Nach den jüngsten Zugausfällen dürften viele Fahrgäste ein Chaos im Feiertagsverkehr befürchten.
Schon jetzt steht fest: Die Züge werden richtig voll werden. Um an Heiligabend nicht zu spät zum Auspacken der Geschenke zu kommen, heißt es daher rechtzeitig zu reservieren, sagte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn in Berlin. Auch empfehle es sich, möglichst nicht gerade an Heiligabend die Reise anzutreten, wenn sich das irgendwie vermeiden lässt.
Laut Bahn kein Verkehrschaos zu befürchten
Laut der Bahn rollen die Züge zu 98 Prozent wieder, zum Teil mit IC-Ersatzzügen. Zu Weihnachten müssten Reisende daher nicht mit einem Verkehrschaos rechnen, sagte Jürgen Kornmann von der Deutschen Bahn: "Hier können wir Entwarnung geben. Der Fahrplan steht, und man kann verlässlich ab sofort Fahrkarten für den Weihnachtsverkehr buchen." Alle Buchungs- und Fahrpläne seien mittlerweile aktualisiert. "Das heißt: Alles, was in dem System buchbar ist, wird auch so gefahren."
Dennoch könne es zu Verspätungen kommen, erklärte Birgit Zandke-Schaffhäuser von der Schlichtungsstelle Mobilität in Berlin. Reisende, die über Weihnachten zum Beispiel zu ihrer Familie fahren, sollten daher rechtzeitig aufbrechen und ausreichende Zeitpuffer einplanen. Fahrgäste müssten wegen des Ersatzfahrplans der Bahn auch damit rechnen, dass sie ihre Sitzplatzreservierung verlieren, falls andere Züge eingesetzt werden als vorgesehen, sagte Zandke-Schaffhäuser. "Dann muss die Bahn den Preis dafür zurückerstatten, weil man den Platz ja gar nicht wahrnehmen konnte." Einen Anspruch auf einen Sitzplatz haben Fahrgäste laut Naumann in solchen Fällen aber nicht.
Entschädigung bei Verspätung
Fällt ein Zug aus, dürfen Fahrgäste nach derzeitiger Regelung der Bahn auf jeden anderen Zug ausweichen. "Das gilt auch für Tickets, wo das sonst nicht geht - zum Beispiel Sparpreistickets, die eine Zugbindung haben", sagte Zandke-Schaffhäuser. Vom Nahverkehrszug auf einen ICE umzusteigen gehe in derartigen Situationen aber nicht ohne weiteres: "Wenn die Regionalbahn ausfällt, sollten Fahrgäste zuerst den Schaffner fragen, ob sie stattdessen mit einem Fernzug fahren dürfen", empfahl Zandke-Schaffhäuser.
Verpassen Bahnfahrgäste wegen größerer Verspätungen zum Beispiel den ersten Gang des Weihnachtsmenüs, steht ihnen eine Entschädigung zu: 20 Prozent des Fahrpreises gibt es ab einer Stunde Verspätung im Fernverkehr als Gutschein zurück, erklärte Pro-Bahn-Sprecher Naumann.
Quelle: ntv.de