Touristische Kampfansage an München Berlin und Hamburg feiern Rekord
25.02.2010, 07:23 UhrAls Touristenziele liegen Berlin und Hamburg im Trend: Die beiden größten deutschen Städte erzielten im vergangenen Jahr neue Übernachtungsrekorde.

Touristen-Magnet Berlin: Die Hauptstadt feierte 2009 mit 18,9 Millionen Übernachtungen einen historischen Rekord.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
In Berlin wurden insgesamt rund 18,9 Millionen Übernachtungen gezählt - die Hauptstadt erlebte damit nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit "das beste Tourismusjahr aller Zeiten". Während andere europäische Metropolen im Sog der Weltwirtschaftskrise mit Minuszahlen leben müssen, stieg die Zahl der Übernachtungen rund um das Brandenburger Tor im siebten Jahr in Folge an, diesmal um 6,2 Prozent. Für 2010 peilt die Stadt 20 Millionen Übernachtungen an.
Vor allem die europaweit vergleichsweise niedrigen Hotelpreise und die Flugverbindungen der Billigflieger machten Berlin für rund 8,3 Millionen Besucher zu einem attraktiven Reiseziel. Gründe für den Aufschwung gibt es mehrere: Drei Jahre nach dem Schub durch das "Sommermärchen" der Fußball-WM 2006 ließ die Leichtathletik-WM die Besucherzahlen erneut in die Höhe schnellen. Hinzu kam das erhöhte Interesse an der deutschen Hauptstadt 20 Jahre nach dem Mauerfall.
Hamburg will München überflügeln
In Hamburg erreichte das Plus bei den Übernachtungen 6,0 Prozent. Gezählt wurden 8,19 Millionen Gästenächte an Elbe und Alster, teilte Hamburg Tourismus mit. Das sind 463.000 mehr als im Vorjahr. Überdurchschnittlich stark gestiegen sei die Zahl der Übernachtungen von Reisenden aus der Schweiz, Österreich und Dänemark. Auch Hamburg baut den Tourismus weiter aus, unter anderem mit 2570 neuen Hotelbetten in diesem Jahr.

Hamburg legte um 6 Prozent zu und kam auf über 8 Millionen Besucher.
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Für das laufende Jahr erwartet der Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, Dietrich von Albedyll, ein weiteres leichtes Wachstum: "Aber die Anziehungskraft Hamburgs wird weiter steigen, so dass wir bis 2015 von 11 Millionen Übernachtungen ausgehen und damit München von Platz 2 im nationalen Städteranking verdrängen können."
Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust unterstrich den wirtschaftlichen Effekt für die Stadt. Der Tourismus trage knapp vier Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und biete 102.000 Vollzeitarbeitsplätze. "Dieser Zuwachs von fast einer halben Million Übernachtungen kommt einem großen Kompliment für unsere Stadt gleich." Hamburgs Image habe sich in den vergangenen Jahren erfreulich verändert. Die Hansestadt werde als grüne Metropole am Wasser wahrgenommen, mit hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten, interessanter Architektur und Kultur. Entwicklungschancen sieht der Bürgermeister zum Beispiel beim Hafengeburtstag oder dem Reeperbahnfestival. Die Hafencity und die Elbphilharmonie tragen seiner Überzeugung nach zunehmend zum guten Image der Stadt bei.
Albedyll untermauerte die Qualität der Hamburger Zahlen mit einem Vergleich: Weltweit gingen die Gästeankünfte 2009 um 4,3 Prozent zurück, in Europa waren es sogar 5,6 Prozent. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass das hier so läuft", warnte er. Man müsse sich auf Krisen und Veränderungen einstellen.
Quelle: ntv.de, abe/dpa