Reise

Drei ägyptische Städte betroffen Bundesregierung warnt vor Reisen

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Die Proteste in Ägypten sind gewalttätiger geworden - dennoch sollen laut Born Urlauber nicht gefährdet sein.

(Foto: dpa)

Die Bundesregierung warnt angesichts der gewaltsamen Unruhen vor Reisen in die ägyptische Hauptstadt Kairo sowie nach Alexandria und Suez. Das Auswärtige Amt gab eine sogenannte "Teilreisewarnung" für die drei Städte aus. Von Reisen in die übrigen Landesteilen einschließlich der Urlaubsgebiete am Roten Meer wird demnach weiterhin "dringend abgeraten".

Trotzdem rechnet Tourismusexperte Prof. Karl Born nicht mit Gewalt gegen Urlauber in Ägypten. "Es spricht einiges dafür, aus Erfahrungen in anderen Ländern, dass solche Proteste sich in der Regel auf die Hauptstadt und andere Großstädte konzentrieren, dass sie aber ganz gezielt nicht gegen Touristen gehen", sagt Born. Reisende neigten dazu, den Wert ihres Urlaubs danach zu beurteilen, wie ungestört sie ihn verbringen können. "Und solche Dinge, dass in der Hauptstadt heftige Unruhen sind und in den Touristenzentren ist nichts los, das haben wir schon ein paar Mal in Thailand erlebt", erklärt er.

Trotz der Unruhen könnten die Urlauberzahlen in Ägypten langfristig stabil bleiben. Nach Ansicht des Tourismusexperten Prof. Karl Born wird es keinen nennenswerten Rückgang geben, solange keine deutschen Urlauber zu Schaden kommen. "Das klingt jetzt ein bisschen zynisch: Der Urlauber ist eigentlich nur dann geschockt, wenn in Touristenzentren etwas passiert", sagte Born, der an der Hochschule Harz in Wernigerode lehrt. Die Frage sei, ob sich die heftigen Proteste im Norden Ägyptens auch auf die touristischen Gebiete übertragen. Laut dem Auswärtigen Amt ist die Lage in den Urlaubsregionen derzeit noch ruhig, von Reisen dorthin wird trotzdem seit Dienstag (1.2.) abgeraten.

Einen Einbruch gibt es Born zufolge bei den Urlaubern, die gerade in diesen Tagen buchen wollen. Sie könnten sich überlegen, lieber ein anderes Urlaubsziel zu wählen. Im Februar seien die kanarischen Inseln von den Wetterbedingungen her eine naheliegende Alternative zu Ägypten. Reisende, die ihren Sommerurlaub buchen, würden vor allem auf die Türkei ausweichen. "Auch die Buchungszahlen für Spanien haben im Moment ein außerordentliches Plus. Es ist also nur eine Frage des Ziels, es ist keine Frage, ob man überhaupt fliegt." Dass viele ganz und gar zu Hause bleiben, sei unwahrscheinlich.

Vor allem Urlauber, die ihre Reise nach Ägypten schon vor längerer Zeit gebucht haben, dürften sich nicht abschrecken lassen. "Wir haben ja Bilder in den letzten Tagen gesehen, wo die Menschen weiterhin runtergeflogen sind", so Born. Das bestätigen auch die Reiseveranstalter. "Langfristig, so in einem Rhythmus von ein paar Wochen, nachdem das ganze Problem gelöst ist, kommen die Touristenzahlen relativ schnell auf die alte Höhe zurück", prognostiziert der Experte.

Quelle: ntv.de, dpa

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