Ski-WM im Nobel-Wintersportort Das edle St. Moritz braucht junge Besucher
06.02.2017, 17:04 Uhr
St. Moritz will auch ein junges Publikum anlocken.
(Foto: picture alliance / Christian Beu)
St. Moritz ist einer der nobelsten Wintersportorte der Welt. Hier reiht sich eine Luxusherberge an die andere. In diesem Jahr findet dort die Ski-Alpin Weltmeisterschaft statt. Damit soll auch das Image etwas bodenständiger werden.
Das schweizerische St. Moritz auf 1822 Metern Höhe präsentiert sich als einer der edelsten Skiorte der Welt. Im Dorf selbst leben nur 5500 Einwohner, hinzu kommen 2500 Saisonkräfte. Bislang galt im Ort ein wenig das Motto "klein, aber fein" - die Luxusboutiquen der Edelmarken tun ihr Übriges.
Doch im Austragungsort der diesjährigen Ski-Weltmeisterschaft gab es zwischen 2008 und 2015 einen massiven Rückgang der Übernachtungszahlen. Es scheint nicht mehr so einfach zu sein, alle Betten in den edlen Unterkünften zu füllen. Von den 40 Hotels haben rund die Hälfte vier oder fünf Sterne.
Hinzu kommt: Läden stehen leer, erstklassige Restaurants mussten und müssen schließen. Die Entscheidungsträger in St. Moritz haben festgestellt, dass es ihnen auf Dauer nicht weiterhilft, wenn sie alles so machen, wie sie es immer gemacht haben.
Weg vom Nobel-Image?
Ursprünglich waren diese Weltmeisterschaften mal gedacht als Antrieb und als Beweis für einen Imagewandel. St. Moritz, das war die Überzeugung einiger im Dorf, müsse endlich weg vom Etikett "Nobelskiort", müsse bezahlbar werden, sich öffnen für ein neues, junges Publikum, sonst komme das böse Erwachen. "Wir müssen uns verändern", hat die Tourismus-Chefin Ariane Ehrat gefordert, "die goldenen Zeiten kommen nicht wieder!"
Im Dorf, so glauben sie, wird es während der Weltmeisterschaft der Ski-Stars stimmungsvoll werden, insgesamt 35 Konzerte sind geplant. Immerhin 75 Prozent der Eintrittskarten für die 5000 Zuschauer fassende Zieltribüne sind verkauft. Ob solche Events St. Moritz bezahlbarer machen, ist fraglich, allerdings ist eine Ski-WM sicher bodenständiger als die hiesigen Schnee-Polo-Tuniere.
Quelle: ntv.de, sgu/sid