Reise

Andenstadt Potosi blockiert Einige Touristen können fliehen

Die bolivianische Stadt Potosí wird seit etwa zwei Wochen von Demonstranten komplett blockiert. Nun ist Dutzenden ausländischen Touristen die Flucht gelungen. Einige hängen aber immer noch fest. Das Auswärtige Amt rät inzwischen von Reisen in die Region ab.

Arbeiter bei einem Protestmarsch in Potosi.

Arbeiter bei einem Protestmarsch in Potosi.

(Foto: REUTERS)

Etwa 30 ausländischen Touristen ist in Bolivien die Flucht aus der blockierten Andenstadt Potosí gelungen. Insgesamt hätten am Dienstag 45 Ausländer versucht, in zwei Bussen die Stadt zu verlassen, berichtete ein französischer Diplomat. Allerdings sei nur ein Bus mit etwa 30 Insassen wirklich durchgekommen. Dabei war es Augenzeugenberichten zufolge zu Handgreiflichkeiten gekommen, berichteten Medien.

Der Bus wurde von der Einheimischen den Angaben zufolge offenbar nur deshalb durchgelassen, weil in ihm auch Regionalgouverneur Felix Gonzales und mehrere streikende Arbeiter saßen. Sie wollten ihrerseits zu Verhandlungen mit der Regierung in die Stadt Sucre.

Bei den Ausländern handelte es sich hauptsächlich um Franzosen; auch Spanier, Japaner, Italiener, Kanadier, Brasilianer und Australier waren dabei. Die Deutsche Botschaft in La Paz hat keine Informationen über deutsche Staatsbürger in dem Gebiet. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Region ab. Zudem sollten Reisende im gesamten Land Menschenansammlungen meiden.

Morales will kommen

Blockierte Straße in Potosi.

Blockierte Straße in Potosi.

(Foto: REUTERS)

Das bei Touristen in Bolivien beliebte Potosí wird seit nunmehr zwei Wochen von den Menschen der Region komplett blockiert. Die Demonstranten, meist Bauern und Minenarbeiter der in 4000 Metern Höhe gelegenen Andenstadt, fordern für ihre Region Investitionen durch die Regierung, unter anderem den Ausbau des Flughafens. Boliviens Präsident Evo Morales und andere Regierungsvertreter haben inzwischen angekündigt, zu Verhandlungen nach Potosí zu kommen.

Im 17. Jahrhundert war Potosí die zentrale Stadt der weltweiten Silbergewinnung. Die Minenstadt ist mit zahlreichen Gebäuden aus der Kolonialzeit und den historischen Silberminen ein UNESCO-Weltkulturerbe. Heute leben in der Stadt 160.000 Einwohner.

Quelle: ntv.de, abe/AFP/dpa

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