Nach jahrelangen Verhandlungen sind Spanien und Gibraltar erstmals durch Linienflüge miteinander verbunden. Die spanische Gesellschaft Iberia nahm am Samstag eine regelmäßige Verbindung zwischen Madrid und der britischen Kolonie am Südzipfel der Iberischen Halbinsel in Betrieb. In der ersten Maschine reiste auch der spanische Staatssekretär für Äußeres, Bernardino Len. Er ist der erste spanische Regierungsbeamte, der seit mehr als 50 Jahren die Kolonie betritt. Empfangen wurde Len von Gibraltars Regierungschef Peter Caruana.

Iberia wird einmal täglich zwischen Madrid und dem "Affenfelsen" verkehren. Gibraltars Gesellschaft GB Airways darf dafür künftig die spanische Hauptstadt anfliegen. Bislang gab es regelmäßige Flüge nach Gibraltar nur von Großbritannien aus. Die an Gibraltar angrenzenden spanischen Gemeinden hoffen auf einen Ausbau des Touristengeschäfts.

Spanien hatte in der Vergangenheit wegen eines Souveränitätsstreits mit London für den Luftraum um Gibraltar strenge Einschränkungen erlassen. Im September beschlossen Spanier und Briten jedoch in einem Übereinkommen eine Serie von Erleichterungen für die 30.000 Bewohner Gibraltars. Dazu gehören neben einer gemeinsamen Nutzung des Flughafens beschleunigte Grenzkontrollen und ein Ausbau der Telefonverbindungen. Spanien beansprucht seit über 300 Jahren den zu Großbritannien gehörenden "Affenfelsen".