Tausende Masern-Fälle in Südafrika Impfung notfalls nachholen
11.06.2010, 07:24 UhrIn Südafrika ist die Infektionskrankheit noch weit verbreitet, am meisten in den Provinzen Gauteng mit dem WM-Finalort Johannesburg und Kwazulu Natal mit der Großstadt Durban. Fußballfans auf dem Weg ins WM-Gastgeberland sollten daher ihren Schutz gegen Masern dringend überprüfen.

Heute beginnt die Fußball-WM in Südafrika (Bild: beim Fanfest in Kapstadt gestern abend)
(Foto: dpa)
Fußballfans auf dem Weg nach Südafrika sollten ihren Schutz gegen Masern überprüfen. Im Gastgeberland der Fußball-WM ist die Infektionskrankheit weit verbreitet, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. Eine Impfung gegen Masern sei auch kurz vor einem Abflug nach Südafrika noch sinnvoll - obwohl eigentlich in zeitlichem Abstand zueinander zwei Impfdosen gegeben werden müssen. Die zweite Impfung lasse sich aber auch vor Ort nachholen, wenn die Touristen mit Menschen in Kontakt gekommen sind, die an Masern erkrankt sind.
Tausende Fälle seit Januar 2009
Am weitesten verbreitet sind die Masern laut einer Aufstellung des Berufsverbandes in den südafrikanischen Provinzen Gauteng mit dem WM-Finalort Johannesburg und Kwazulu Natal mit der Großstadt Durban. In beiden Provinzen habe es von Januar 2009 bis Mai 2010 jeweils 3000 bis 5000 Fälle gegeben. Die Masern seien dabei keine Kinderkrankheit, sondern könnten auch Erwachsene betreffen, erklärt der Verband. In etwa jedem vierten Fall könnten Hirnhaut-, Mittelohr- oder Lungenentzündungen auftreten - mit dem Risiko bleibender Schäden.
Der Berufsverband geht davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen, die seit 1958 geboren wurden, die Masern weder als Kinderkrankheit durchgemacht haben noch eine Impfung dagegen erhalten haben.
Quelle: ntv.de, dpa