Hitzewelle in Europa Kein Stornierungsgrund
26.06.2007, 14:04 UhrDie derzeitige Hitzewelle in Südeuropa berechtigt nicht dazu, eine bereits gebuchte Reise kostenlos zu stornieren. "Hitze gilt nicht als höhere Gewalt und ist daher kein Grund für einen Reiserücktritt", sagte der Reiserechtler Rainer Noll aus Stuttgart. In Italien, Griechenland und der Türkei wurden in den vergangenen Tagen teilweise Temperaturen von mehr als 40 Grad gemessen. Dabei sind mehrere Menschen bereits an den Folgen der Hitze gestorben.
Eine Stornierung werde von den meisten Veranstaltern nur akzeptiert, wenn Urlaubern konkrete Beeinträchtigungen auf ihrer Reise drohen, erklärt Noll. "Dazu zählt, wenn etwa der Ätna auf Sizilien Asche spuckt - Hitze allein aber nicht." Anders sehe es aber aus, wenn Waldbrände am Hotel oder in der Umgebung des Urlaubsortes gewütet haben. Sind dadurch entweder die Unterkunft betroffen oder die Ausflugsmöglichkeiten eingeschränkt, können Urlauber unter Umständen von gebuchten Reisen zurücktreten.
Auch könnten Urlauber es vor Ort als Reisemangel reklamieren, wenn die Klimaanlage im Hotel nicht funktioniert, sagt Noll. Allerdings liege ein Mangel nur dann vor, wenn die Anlage etwa ausfällt oder nicht ordnungsgemäß funktioniert. Bei hohen Temperaturen könne es aber passieren, dass auch eine Klimaanlage an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stößt - das müssen Urlauber dann hinnehmen.
Quelle: ntv.de