Reise

Nach Petition gegen Abschaffung Kleines Happy End für Nachtzug-Fans?

Einige Nachzugstrecke werden womöglich durch die Österreichische Bahn übernommen.

Einige Nachzugstrecke werden womöglich durch die Österreichische Bahn übernommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Protest der deutschen Bahnfahrer gegen die Abschaffung des Nachtzuges war riesig. Doch offenbar gibt es für die Freunde des Nachtreisens nun eine Rettung, zumindest teilweise.

Tausende unterschrieben im Netz eine Petition, um die Abschaffung der deutschen Nachtzüge zu stoppen, doch die Deutsche Bahn beharrte auf ihrer Position. Doch nun scheint es für die passionierten Reisenden eine Lösung zu geben, die zumindest teilweise die Gemüter beruhigen und Nachtzug-Fans zufriedenstellen sollte. Die Österreichische Bahn ÖBB könnte für die Deutsche Bahn in die Bresche springen und einige Strecken der Nachtzüge übernehmen. Wie ist da der aktuelle Stand?

Derzeit bieten die Österreicher eine Verbindung zwischen Wien und Hamburg und zwischen Wien, Köln und Düsseldorf an. Gerüchteweise heißt es auch, dass wohl weitere Strecken von den Österreichern angeboten werden, erklärt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband "Pro Bahn" gegenüber n-tv.de. So könnten mit dem neuen Fahrplan die Strecken Düsseldorf - Wien, Düsseldorf - Innsbruck und Zürich - Hamburg ebenfalls von den Österreichern betrieben werden. Auch eine Anbindung von Berlin/Hamburg in Richtung Innsbruck könnte realisiert werden.

Davon würden die deutschen Reisenden stark profitieren - und Nachtzugfans hätten zwar weniger Strecken zur Verfügung, könnten aber dank der Österreichischen Bahn weiter Nachtzüge nutzen. Die ÖBB hat sich auf diese Anfrage bislang nicht gemeldet. Im Prinzip seien die Trassen angemeldet, aber offiziell sei es noch nicht, so der Vertreter des Fahrgastverbandes.

Österreich will Nachtzugangebot erweitern

Wenn alles so kommt, wie die Gerüchte besagen, übernehmen die Österreicher ein Produkt, das die Deutsche Bahn nicht mehr anbieten möchte. Die ÖBB plant einen massiven Ankauf von gebrauchte Schlaf- und Liegewagen. Darüberhinaus sollen weitere Züge umgebaut werden. In Österreich sind 2015 etwa eine Million Reisende mit Nachtzügen unterwegs gewesen.

Nach Angaben der Deutschen Bahn war das Auto - und Nachtzuggeschäft nicht mehr rentabel genug, die Fahrgastzahlen zu niedrig. Kritiker behaupten, die Bahn rechne die Zahlen extra klein, weil sie auch die notwendigen Modernisierungskosten für die City-Night-Line-Züge nicht mehr tragen wollte. Am Ende könnte es für die Nachtzug-Fans trotz allem ein kleines Happy End geben.

Quelle: ntv.de, sgu

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