Reise

Essen wie bei Mamma Luca Tonis Lieblingsorte in der Emilia Romagna

"Benvenuti!" - braun gebrannt und die lockigen Haare mit Gel nach hinten gekämmt, begrüßt Luca Toni die Gäste in seiner Heimat. Vor dem "Grand Hotel" in Rimini sieht Bayern Münchens Fußballstar in Bermuda-Shorts fast aus wie einer der durchtrainierten Rettungsschwimmer am Strand. Gegen einen Tag am Meer hätte auch Luca Toni nichts einzuwenden. Aber noch lieber flüchtet er ins Hinterland der Emilia Romagna - stilecht auf einer fast 50 Jahre alten Vespa.

Luca Toni in einem Café in Santarcangelo.

Luca Toni in einem Café in Santarcangelo.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Während der Bundesliga-Saison, die am 7. August startet, sind solche Ausflüge kaum möglich. Zwischendurch aber ist der Weltmeister von 2006 gern in der Region in Norditalien unterwegs. "Wer einmal hier war, kommt immer wieder", verspricht der in Modena geborene Fußballstar.

Auch als Handwerker geschickt

Am Hafen und an Riminis Altstadt vorbei führt die Roller-Tour ins Städtchen Santarcangelo. Dort pflegt Alfonso Marchi die romagnolische Rostdruckkunst. Mit metallhaltiger Farbe bedruckt er Leinenstoffe wie vor Hunderten von Jahren. Während er von der "Passione" für das Handwerk erzählt, hat er Toni auch schon Farbe und Stempel in die Hand gedrückt. Der Stürmer stellt sich geschickt an: "Wenn Bayern mich wegschicken sollte, kann ich ja hier anfangen."

Strand von Igea Marina bei Rimini.

Strand von Igea Marina bei Rimini.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Vor der Werkstatt warten schon Dutzende Fans auf den Weltmeister - sein Besuch hat sich herumgesprochen. Jeder will ein Autogramm. Bevor ihm der Rummel zu bunt wird, geht's aber weiter in die Berge: Nicht einmal 15 Minuten von den überfüllten Adria-Stränden entfernt, können Urlauber in ein toskanaähnliches Hügelland eintauchen. Von Burgen wie in Verucchio schweift der Blick über Weinreben, Olivenhaine und mittelalterliche Dörfer. Die riesigen Freizeitparks, kilometerlangen Sonnenschirmreihen an den Stränden und die coolen Bars und Diskos sind fast noch in Sichtweite - und doch weit weg.

"Der Bauch Italiens"

Am Mittag übertönt das Knurren von Luca Tonis Magen fast schon das Knattern der Vespa. Höchste Zeit für "il pranzo", ein ausgedehntes Mittagessen. An Zypressen und blühenden Oleandern vorbei steuert der Star auf einen Agriturismo-Betrieb zu, wo die Signora des Hauses groß auftischt: "Prosciutto Parma mit Melone, Lasagne Bolognese, Tortellini, Aubergine gebraten, Piadina, Parmiggiano Reggiano-Cheese, Salami und noche viele mehr", präsentiert Toni die Köstlichkeiten in einer Trappatoni-artigen Mischung aus Deutsch, Italienisch und Englisch - und strahlt dabei, als hätte er alles selbst zubereitet. Nach zwei Stunden an dem großen Tisch auf der Terrasse wissen die Gäste dann, weshalb die Emilia Romagna "Bauch Italiens" genannt wird.

Luca Toni fährt auf einer Vespa durch Santarcangelo.

Luca Toni fährt auf einer Vespa durch Santarcangelo.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Was früher Alltag war, ist für den Top-Stürmer heute ein seltenes Glück: ein Einkaufsbummel unter den Arkadengängen von Bologna oder ein Abstecher nach Brescello, wo die Don-Camillo-und-Peppone-Filme gedreht wurden. Die Emilia habe eben, meint der Fußballer, mehr zu bieten, als den fast 90 Kilometer langen Strand von Cattolica bis Marina di Ravenna, der im Sommer zur längsten Bühne der Welt wird.

"Fare bella figura!", heißt hier das tägliche Theaterstück, "einen guten Eindruck machen" - darum geht es beim Spiel der Eitelkeiten an der Adria. Auch im Lido "Figli del Sole" in Cervia, nördlich von Rimini. Das Strandbad gehört Toni und zwei anderen Fußballern. "Wenn ich Zeit habe, schaue ich dort immer gerne vorbei", sagt der Stürmer.

Informationen

Italienische Zentrale für Tourismus, Neue Mainzer Straße 26, 60311 Frankfurt (Tel.: 069/23 74 34); Internet: www.original-italienisch.de, www.visitemiliaromagna.de; www.enit.de.

Quelle: ntv.de, Bernhard Krieger, dpa

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