Touristen auf der ostfriesischen Insel Juist können neuerdings auf einen 17 Meter hohen Aussichtsturm klettern und von dort aus Wattenmeer und Küste überblicken.

Der begehbare Koloss aus Stahl soll nach Angaben eines Sprechers der Insel zu ihrem neuen Markenzeichen werden und erreichte Juist in der Nacht zu Mittwoch (9. April). Er musste fertig montiert auf einem schwimmenden Untersatz von Emden aus herübergeschifft werden. Das habe nur binnen weniger Stunden Dienstagnacht geschehen können, als eine sogenannte Springflut den Meeresspiegel auf die für den Schwertransport benötigte Höhe hob.

Der Turm ähnelt einem Segel und soll einlaufenden Booten auch als Seezeichen beim Navigieren dienen. Der Koloss bildet den Abschluss der 335 Meter langen Mole des neuen Sportboothafens und beherbergt drei über Treppen erreichbare Etagen.

"Er steht, er ist gerichtet, wir sind sehr stolz", sagte Juists Bürgermeister Karl-Josef Wederhake, als er den auf einem Betonsockel verschraubten Turm als Erster bestieg. Offiziell eröffnet werden soll die Aussichtsplattform mit einem Fest in der Hauptsaison. Für den Termin im Juli ist Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) geladen, der das Seezeichen dann erklimmen soll. Begehbar sei der Turm aber schon jetzt für jedermann, hieß es. Von seiner obersten Etage aus sollen bei gutem Wetter das Wattenmeer, das deutsche und das niederländische Festland sowie Norderney und Borkum zu sehen sein.

Nach Angaben des Bürgermeisters ist das Turm-Projekt sechs Millionen Euro teuer. Zu den Kosten für das neue Marken- und Wahrzeichen der Insel zählten auch Investitionen in den Sportboothafen. Darunter falle etwa die lange Mole, die zur Flaniermeile werden soll. Juist habe einen schuldenfreien Eigenanteil von 1,1 Millionen Euro zum Bau beigesteuert, an dem sich neben anderen Geldgebern auch die Europäische Union beteiligt habe.