Reise

Sinnlichkeit aus Bronze Paris zeigt unbekannten Miró

Joan Miró gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Als Maler ist der Spanier weltbekannt. Als Bildhauer von hunderten Bronzeskulpturen ist er noch weitgehend unentdeckt. Eine Ausstellung in Paris will das ändern.

Die Bronzestatue "Personnage" und das Ölgemälde "La Marche Penible guide par l'Oiseau Flamboyant du Desert" von Joan Miro im Musee Maillol in Paris.

Die Bronzestatue "Personnage" und das Ölgemälde "La Marche Penible guide par l'Oiseau Flamboyant du Desert" von Joan Miro im Musee Maillol in Paris.

(Foto: Reuters)

Skurrile Strichmännchen, krakelige Linien und bunte Flecken: Die naiv-komische Bildsprache von Joan Miró ist weltweit bekannt. Weitgehend unbekannt ist sein umfangreiches Werk als Bildhauer, vor allem seine Bronzeplastiken, obwohl der Spanier zwischen seinem 50. und 90. Lebensjahr mehr als 500 Skulpturen geschaffen hat. Jetzt zeigt eine Ausstellung im Pariser Musée Maillol nach 40 Jahren erstmals ausschließlich seine Bronzearbeiten, rund 130 Skulpturen - und vervollständigt das Bild eines außergewöhnlich kreativen und vielfältigen Künstlers.

"Genie im Umgang mit Bronze"

"Er war ein Genie im Umgang mit Bronze", sagt Isabelle Maeght von der bekannten gleichnamigen Stiftung Maeght in Südfrankreich. Die Enkelin des berühmten Sammlers Aimé Maeght ist die Kuratorin der Ausstellung "Miró, der Bildhauer", die bis zum 31. Juli in Paris zu sehen ist. Fast alle Werke sind Leihgaben der Stiftung, die die größte Miró-Sammlung in Frankreich besitzt.

Isabelle Maeght, Kuratorin und Enkelin des Kunstsammlers Aime Maeght, im Musee Maillol. 101 Skulpturen, 22 Keramikarbeiten, 19 Grafiken und ein Gemälde werden dort vom 16. März bis 31. Juli 2011 gezeigt.

Isabelle Maeght, Kuratorin und Enkelin des Kunstsammlers Aime Maeght, im Musee Maillol. 101 Skulpturen, 22 Keramikarbeiten, 19 Grafiken und ein Gemälde werden dort vom 16. März bis 31. Juli 2011 gezeigt.

(Foto: Reuters)

Seine Meisterschaft im experimentellen Umgang mit Bronze beschränkt sich nicht nur auf monumentale Werke. Eines der bekanntesten dürfte wohl die tonnenschwere Bronze "Der Bogen" in der Fondation in Südfrankreich sein. Auch kleinformatige Plastiken zeugen von der Poesie und der Sinnlichkeit seiner bildhauerischen Kunst. Diese Sensibilität für Formen geht womöglich auf Francesc Galí zurück, seinen Privatlehrer. Dieser ließ Miró bei verbundenen Augen Gegenstände ertasten und anschließend abbilden.

Die Auswahl der Werke zeigt die erstaunliche bildhauerische Kreativität des spanischen Malers. Er variiert unendlich seine Motive und spielt mit der Oberflächenform. Miró (1893-1983) interessierte sich für alles Neue und für jede Technik. "Er war wie ein Kind in der Schule und begierig darauf, Neues zu lernen", erklärt Isabelle Maeght.

Quelle: ntv.de, Sabine Glaubitz, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen