Reise

Tunesien-Warnung verschärft Reisen starten trotzdem wieder

Nach den neuen Unruhen verschärft das Auswärtige Amt seinen Reisehinweis für Tunesien wieder und rät von Reisen in die Hauptstadt Tunis ab. Unterdessen nehmen Großveranstalter Ägypten- und Tunesienreisen erneut auf, planen jedoch "erst einmal konservativ". Und: zum Teil sind die Reisen um die Hälfte billiger.

Demonstranten in Tunis: Das Auswärtige Amt rät wieder von Reisen in die tunesische Hauptstadt ab.

Demonstranten in Tunis: Das Auswärtige Amt rät wieder von Reisen in die tunesische Hauptstadt ab.

Nach neuen Unruhen in den vergangenen Tagen mit mindestens drei Toten hat das Auswärtige Amt seinen Reisehinweis für Tunesien wieder verschärft. Das Ministerium in Berlin rät nun auch wieder von Reisen in die Hauptstadt Tunis ab.

Touristen sollten sich in dem nordafrikanischen Land "bis auf Weiteres" auf die Badeorte am Mittelmeer und die Insel Djerba beschränken, teilt das Auswärtige Amt in seinem heute aktualisierten Reisehinweis mit. Den Rest des Landes sollten Urlauber derzeit meiden. Und auch für die Badeorte wird empfohlen, die Hotels nur auf organisierten Touren zu verlassen.

In der Hauptstadt Tunis waren die schweren Straßenkämpfe am Wochenende wieder aufgeflammt. Seit Freitag hat es bei den Zusammenstößen offiziell mindestens drei Tote und rund 200 Verletzte gegeben. Die Demonstration hatte am Freitag begonnen und richtete sich gegen die Übergangsregierung. Sie gilt nach Ansicht vieler Tunesier mittlerweile als kompromittiert.

Großveranstalter nehmen Reisen wieder auf

Die großen Reiseveranstalter bringen unterdessen wieder Urlauber nach Ägypten und Tunesien. Bei Tui fliegen in dieser Woche noch 14 Maschinen in die Urlaubsregionen am Roten Meer, sagte ein Sprecher in Hannover. Die Charterflieger von Tuifly seien im Durchschnitt zu 86 Prozent ausgelastet. Die Buchungen liefen gut wieder an. Allerdings seien die Kapazitäten noch geringer als in normalen Zeiten. "Wir planen erst einmal konservativ", betonte der Sprecher. Das gelte auch für Tunesien. Dort gebe es ein deutlich reduziertes Angebot. Es würden im Moment auch keine eigenen Charterflüge angeboten.

Beim zweitgrößten Veranstalter Thomas Cook mit der Hauptmarke Neckermann sollten am heutigen Montag 90 Urlauber nach Djerba in Tunesien fliegen. Auch das Ägypten-Programm startet wieder. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass die Buchungslage von heute auf morgen wieder das normale Niveau erreiche, sagte ein Sprecher.

Teilweise um Hälfte billiger

"Das Land ist in unserem Portfolio sehr wichtig. Ich hoffe, dass viele Gäste das Vertrauen in das Land bald wieder zurückgewinnen", sagte Cook-Deutschlandchef Peter Fankhauser. Um Touristen in das Land zu locken, bietet Cook die Reisen teilweise um die Hälfte billiger an. "Das ist die einzige Möglichkeit, so viele Kunden wie möglich so schnell wie möglich zu gewinnen", sagte Fankhauser.

Die Veranstalter hatten angesichts der Krise in den nordafrikanischen Ländern ihre Reisen dorthin gestoppt, viele Urlaubsflieger waren zu anderen Zielen umgeleitet worden, etwa auf die Kanaren. Auch aus Ägypten waren viele Urlauber wegen der Proteste ausgereist. Dort werde die Nachfrage voraussichtlich nicht an das Niveau aus dem vergangenen Jahr herankommen, sagte Fankhauser. "Aber die Gäste verreisen weiterhin mit uns - nur zu anderen Destinationen." Zu den Profiteuren der Nordafrika-Krise gehören demnach neben den Kanaren Mallorca, die Türkei und Griechenland.

Quelle: ntv.de, abe/dpa/rts

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