Viele Reiseziele noch erreichbar Tipps für Queensland-Touristen
11.01.2011, 15:27 UhrDie Überschwemmungen in Queensland setzen auch Urlaubern immer stärker zu. In einigen Regionen an der australischen Ostküste haben Fähren und Busse ihren Betrieb eingestellt. Reiseveranstalter bieten ihren Queensland-Gästen weiter an, Touren kostenfrei umzubuchen oder abzusagen. Viele Reiseziele sind jedoch weiter zugänglich.

Es ist die schlimmste Flut in Queensland seit 50 Jahren. Davon sind auch Urlauber betroffen.
Die schweren Überschwemmungen im Nordosten Australiens beeinträchtigt zunehmend auch Touristen. Fähren und Busse haben in einigen Regionen Queenslands den Betrieb eingestellt. Auch in der Hauptstadt Brisbane, die von einer Flutwelle getroffen wurde, fahren keine Busse. Viele Geschäfte sind geschlossen. Die Millionenstadt erwartet den Höhepunkt der Überschwemmungen für diesen Donnerstag (13. Januar). Reiseveranstalter bieten für Queensland weiter Umbuchungs- und zum Teil Stornomöglichkeiten an. Dertour, Meier's Weltreisen und FTI verlängerten dazu am Dienstag ihre Fristen. Das Auswärtige Amt in Berlin rief Reisende dazu auf, Straßensperren unbedingt zu beachten.
Der Tourismusverband von Queensland weist allerdings auch darauf, dass viele Reiseziele weiter zugänglich seien. Dies gelte zum Beispiel für die Whitsunday Islands, die Städte Townsville und Bundaberg, den tropischen Norden sowie die Küstenabschnitte nördlich und südlich von Brisbane.
Auf Inseln "business as usual"
"Alle Inseln haben derzeit 'business as usual'", sagte Peter Mierzwiak, Sprecher von Queenslands Tourismusvertretung in München. Auf dem Festland am trockensten sei es momentan im Raum Cairns im Norden des Staates, wo zu dieser Jahreszeit sonst der meiste Regen fällt. Mit Ausnahme von Rockhampton sei auch der Flugverkehr nicht beeinträchtigt. Zu den Straßen, die Queenslands Regierung derzeit als "gefährlich" einstuft, gehören allerdings auch Abschnitte des für den Nord-Süd-Verkehr wichtigen Bruce Highway nahe der Küste. Dieser sei nördlich von Gladstone und südlich von Gympie eine "No-go-zone".
In den Fluten waren bis zum Dienstagabend (Ortszeit) mindestens zehn Menschen gestorben. Das Auswärtige Amt wies darauf hin, dass sich Urlauber in Notsituationen telefonisch an eine Hotline mit der Nummer 13 25 00 wenden könnten.
Umbuchen oder stornieren

Manche Australier sehen es gelassen - diese hier spielen Cricket auf einer gesperrten Straße in Brisbane.
(Foto: dpa)
Deutsche Reiseveranstalter bieten ihren Queensland-Gästen weiter an, gebuchte Touren kostenfrei umzubuchen oder ganz abzusagen. FTI in München verlängerte die Frist dazu am Dienstag bis zum 31. Januar und damit gleich um 17 Tage. Bei Dertour und Meier's Weltreisen gilt die Umbuchungs- und Stornomöglichkeit jetzt für sogenannte Bausteingäste mit Abflügen bis zum 16. Januar - die Frist wurde damit um 4 Tage verlängert. "Bausteingäste" haben zum Beispiel Hotels und Mietwagen bei einem Veranstalter gebucht, sind aber individuell unterwegs.
Von den momentan etwa 1000 Queensland-Gästen der beiden Marken seien rund 900 "Bausteingäste", sagte Dertour-Sprecherin Angela de Sando in Frankfurt/Main. Von den Umbuchungsangeboten werde bisher aber "nur verhalten Gebrauch gemacht". Rundreisen routen Dertour und Meier's nach wie vor um - hier gilt kein Umbuchungs- oder Stornorecht.
Auswirkungen auf Great Barrier Reef
Umgebucht wird auch von Spezialanbietern wie Boomerang Reisen in Trier. Gäste mit Campmobilen zum Beispiel werden in andere Teilen des Kontinents umgeleitet. "Man hat definitiv Ausweichmöglichkeiten", sagte Michaela Litsch aus der Unternehmensleitung. Die Touristen, die in diesen Tagen nach "Down under" fliegen, seien daher auch "relativ gelassen". Rückgänge bei den Australien-Neubuchungen gebe es nicht.
Auch Tourism Queensland erwartet bislang nicht, dass sich die Flut nachhaltig auf die Attraktivität des Staates als Reiseziel auswirkt. Es gebe zwar derzeit verstärkt besorgte Anrufe von Urlaubern, sagte Sprecher Peter Mierzwiak. Nach schweren Waldbränden in anderen Teilen Australiens in früheren Jahren seien die Touristen aber auch immer recht schnell zurückgekehrt. Noch abwarten müsse man allerdings, wie sich die Flut auf das Great Barrier Reef auswirkt. Die Umweltschutzorganisation WWF warnte bereits davor, dass mit Phosphor und Stickstoff verschmutztes Wasser von Farmen und aus Städten bis zum Riff gespült wird und dort eine "verheerende Wirkung" haben könne.
Quelle: ntv.de, dpa