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Reisewarnung für Ägypten Was Urlauber machen können

Ägypten versinkt im Chaos: Deshalb verschärft das Außenministerium seine Reisehinweise für das Land. Auch einige Reiseveranstalter reagieren.

Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer: viele Urlauber lassen sich von den Unruhen im Land nicht beirren und treten ihre Reise nach Ägypten trotzdem an.

Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer: viele Urlauber lassen sich von den Unruhen im Land nicht beirren und treten ihre Reise nach Ägypten trotzdem an.

Die Unruhen in Ägypten nehmen kein Ende. Jetzt greift auch das Militär ein. Deshalb rät die Bundesregierung dringend von Reisen in das Land ab. Welche Möglichkeiten Urlauber haben, ist im Folgenden aufgelistet.

 Stornieren und Umbuchen

Mehrere große Reiseveranstalter wie Tui, Thomas Cook und Alltours haben ihre Fristen verlängert. Pauschalurlauber können ihre Ägypten-Reisen mit Abflügen bis 7. Februar kostenlos umbuchen oder stornieren. Das heißt, man kann seine Reise nach Ägypten auf einen späteren Zeitpunkt verschieben oder gleich in einem anderen Land Urlaub machen. Diese Kulanzregelung sollten Urlauber in den kommenden Tagen in Anspruch nehmen, rät Sibylle Zeuch vom DRV. Am besten wenden sich Kunden an ihr Reisebüro oder direkt an den Veranstalter, wenn sie im Internet gebucht haben.

Verbraucherschützer meinen, die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes seien als Fall von höherer Gewalt zu werten. Bei der Kündigung von Pauschalreisen dürften daher auch nicht die sonst üblichen Stornierungspauschalen erhoben werden, erklärte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Montag (31. Januar) in Düsseldorf. Eine Kündigung wegen höherer Gewalt sei auch möglich, wenn die Pauschalreise bereits angetreten sei. In diesem Fall müssten die Kosten für nicht in Anspruch genommene Leistungen erstattet werden.

Tui und die Veranstalter der Rewe-Touristik selbst empfehlen ihren Gästen, Ägypten-Reisen momentan nicht anzutreten. Sollte die Regierung eine landesweite Ausgangssperre verhängen, wäre die Bewegungsfreiheit der Urlauber eingeschränkt, begründete die Tui ihren Schritt. Die Rewe mit ihren Marken ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg wolle zuerst die Versorgung der Urlauber vor Ort mit Lebensmitteln sicherstellen und deshalb die Zahl der Gäste in Ägypten nicht weiter erhöhen, erklärte Sprecherin Daniela Sauerwald.

Gestrichene Ausflüge

Reisen nach Kairo und Luxor sowie Kreuzfahrten auf dem Nil haben die meisten Veranstalter vorerst bis zum 7. Februar aus ihren Programmen genommen. Ausflüge zu kulturellen Sehenswürdigkeiten - der Hauptgrund für eine Kreuzfahrt auf dem Nil - seien im Moment nicht oder nur eingeschränkt möglich, begründete die Tui. Thomas Cook zum Beispiel bietet derzeit keine Ausflüge zu den berühmten Tempeln von Abu Simbel im Süden Ägyptens an.

Die Thomas-Cook-Marken haben alle Rundreisen innerhalb des Landes bis 7. Februar gestrichen, sagte Sprecherin Isabella Partasides im hessischen Oberursel. FTI hat alle Kairo-Reisen sogar bis zum 15. Februar abgesagt. Die Rewe bietet im Moment zwar noch Ausflüge in die Tempel von Luxor an, doch darüber werde jeweils tagesaktuell entschieden, erklärte Sauerwald. Jeep-Safaris und Bootausflüge von den Badeorten am Roten Meer aus würden dagegen weiter angeboten.

Rat für Urlauber

Das Auswärtige Amt rät Urlaubern, sich von Menschenansammlungen und Demonstrationen fernzuhalten und die Berichte der örtlichen Medien aufmerksam zu verfolgen. Besonders in Kairo, Alexandria und Suez sowie in den Städten im Landesinnern und im Nildelta sei die Lage instabil. Am Roten Meer bleibe es dagegen derzeit ruhig.

Urlaub abbrechen

Wer das Land verlassen will, kann in vielen Fällen sofort nach Hause fliegen. In den Touristenorten am Roten Meer gebe es derzeit ausreichend Kapazitäten im Flugverkehr, erklärt das Auswärtige Amt. Viele Veranstalter wie Neckermann/Thomas Cook, die Rewe und Alltours verlangen keine Gebühr für einen vorgezogenen Rückflug. Bei FTI hängt dies laut Sprecherin Angela Winter in München davon ab, dass es freie Plätze in den Maschinen gibt und diese nicht wesentlich teurer sind als die gebuchten Tickets. Manche Veranstalter wie Rewe und Alltours erstatten ihren Kunden auch die Hotelkosten für entgangenen Urlaubstage. Thomas Cook will von Fall zu Fall entscheiden, und FTI erklärte, Rückzahlungen hingen von der Kulanz des jeweiligen Hotels ab.

Quelle: ntv.de, dpa

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