Reise

Zu viel Schnee Weihnachtsmärkte ziehen Bilanz

Mit heißem Glühwein, Mützen und Schals hielten sich die Besucher auf den Weihnachtsmärkten im Lande warm. Doch der heftige Wintereinbruch hat einigen Händlern die Laune verdorben: Bei Schnee und Eis blieben manche Touristen lieber zu Hause.

Hundekalt: Bei einer Temperatur von minus fünf Grad wird ein Hund in einer Tasche über den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg in Berlin getragen.

Hundekalt: Bei einer Temperatur von minus fünf Grad wird ein Hund in einer Tasche über den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg in Berlin getragen.

(Foto: dpa)

Durchwachsene Bilanz auf den Weihnachtsmärkten: Schneemassen und Kälte haben manche Touristen in diesem Jahr vom Besuch der großen Weihnachtsmärkte abgehalten. So kamen in Erfurt laut Marktleiterin Edith Kriesche rund ein Drittel weniger Gäste. Die Marktkaufleute hatten mit mehr als zwei Millionen Menschen gerechnet; geworden sind es schließlich 1,6 Millionen.

Gewinner unter den Ausstellern waren allerdings überall Mützen-, Schal- und Glühweinverkäufer. In Aachen zählten die Weihnachtsmarkt-Betreiber rund 1700 Busse, 100 weniger als im vergangenen Jahr. "Vor allem am zweiten Adventswochenende sind viele weggeblieben", sagte Veranstalter Manfred Piana. "Weil das Wetter so ungemütlich war, sind die Besucher auch nicht so lange dageblieben. Dann ist den Leuten einfach zu kalt."

Kalt und regnerisch im Wechsel

In Freiburg verzeichnete man Zuwächse bei den Gästen aus dem Ausland - vor allem aus der Schweiz, Frankreich und Italien. "Dafür waren weniger Einheimische da, denn das Wetter war erst regnerisch, dann kalt, dann wieder regnerisch", sagte eine Sprecherin. Der Konstanzer Weihnachtsmarkt am See war dagegen ein voller Erfolg: "Die Umsätze werden gleich oder besser als 2009 sein", sagte Organisator Heinrich Stracke.

Der Dresdner Striezelmarkt kommt in diesem Jahr wieder auf schätzungsweise 2,5 Millionen Besucher. Zudem geht er als einer der schneereichsten in die Geschichte des traditionsreichen Weihnachtsmarktes ein. Händler und Schausteller seien zufrieden, obwohl der Umsatz unter dem der Vorjahre lag, hieß es.

Der Striezelmarkt geht als einer der schneereichsten in seiner Geschichte ein.

Der Striezelmarkt geht als einer der schneereichsten in seiner Geschichte ein.

(Foto: dpa)

Glühwein und Bratwurst lockten trotz des massiven Wintereinbruchs auch viele Besucher auf die hessischen Weihnachtsmärkte. Die Leute blieben zwar bei Regen, glatten Straßen oder Unwetterwarnungen lieber zu Hause. Aber an den klaren und teils sonnigen Wintertagen waren die Stände mit warmen Essen und heißen Getränken gut besucht. Die Terrorwarnungen waren für die Besucher jedenfalls kein Grund, den Menschenandrang auf den Weihnachtsmärkten zu meiden. Die wegen der Terrorgefahr vermehrt patrouillierenden Polizisten in Uniform oder Zivil hätten die Menschen beruhigt, hieß es.

Leute "weniger geizig"

Auch in Mainz sind die Veranstalter des Weihnachtsmarktes im Großen und Ganzen zufrieden. "Es war festzustellen, dass die Leute nicht mehr ganz so geizig waren wie vergangenes Jahr", sagte der Sprecher der Marktbeschicker, Rolf Weiß. Einige Geschenkartikel, wie etwa Figuren aus dem Erzgebirge, seien recht gut gelaufen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten sorgte das Weihnachtsgeschäft in Hamburg sogar für Feststimmung: Budenbetreiber auf den Weihnachtsmärkten, Einzelhändler und die Tourismusbranche zogen eine positive Bilanz. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Dezember erstmalig mehr als 600.000 Übernachtungen zählen werden", sagte Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH.

Verschneiter Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus in Hamburg.

Verschneiter Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus in Hamburg.

(Foto: dpa)

Laut einer Online-Umfrage der Handelskammer, an der sich 143 Hamburger Unternehmen beteiligten, erwirtschafteten mehr als zwei Drittel von ihnen höhere oder etwa gleiche Umsätze wie beim Vorjahres-Weihnachtsgeschäft. Auch für Budenbetreiber sei es ein "gutes Jahr" gewesen, berichtete der Landesverband des ambulanten Gewerbes.

Quelle: ntv.de, dpa

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