Bartender-Tipps Cocktail-Shaker im Vergleich: Drinks gekonnt mixen
02.03.2022, 11:11 Uhr
Cocktail-Shaker im Vergleich: Worauf kommt es beim Kauf an?
Es gibt ihn zwei- oder dreiteilig, mit Glas oder komplett aus Metall und im Set mit viel Zubehör – der Cocktail-Shaker ist ein Muss für alle Bartender und Fans von guten Drinks. Doch worauf kommt es wirklich an, und wie unterscheiden sich die verschiedenen Modelle? Der Cocktail-Shaker-Vergleich klärt auf!
Whisky Sour, Piña Colada oder Sex on the Beach – ohne Cocktail-Shaker funktioniert da nichts. Erst durch kräftiges Schütteln mit Eiswürfeln werden die Zutaten gut vermischt und der Drink schön kalt. Durch das Herumwirbeln im Shaker erhalten Cocktails außerdem eine cremige, leicht perlige Textur. Für den vollendeten Genuss ist das fast genauso wichtig. Wer auf der Suche nach einem passenden Modell ist, hat zunächst die Qual der Wahl. Das Wichtigste in Kürze:
- Dreiteiliger Cobbler-Shaker mit integriertem Sieb für Einsteiger
- Zweiteiliger Boston- oder Tin-Tin-Shaker für Fortgeschrittene
- Rostfrei und spülmaschinenfest sollte der Shaker sein
- Auf Qualität achten, Vorsicht bei günstigen Cocktail-Sets
- Messbecher nur mit 2- und 4-cl-Skala sind nicht empfehlenswert – besser einen Messbecher mit kleinteiliger Skala zulegen
Cocktail-Shaker-Set: Nicht immer empfehlenswert
Im Prinzip funktionieren alle Cocktail-Shaker auf die gleiche Weise, doch es gibt ganz unterschiedliche Modelle mit Vor- und Nachteilen. Generell sollte man aber die Finger von Angeboten für unter zehn Euro lassen. Diese Billigware schließt oft nicht dicht, rostet schnell und ist auch sonst nicht gerade robust gebaut. Auch bei Cocktail-Sets, die neben Shaker noch Messbecher, Barsieb, Stößel, Barlöffel, Eiszange und noch mehr Barzubehör enthalten, sollte man genau hinschauen. Wichtig ist die Qualität der einzelnen Teile und nicht ein möglichst großer Lieferumfang. Gerade günstige Cocktail-Shaker-Sets sind qualitativ eher schlecht. Daran hat man nicht lange Freude. Besser ist es, hier ein paar Euro mehr für ein wirklich hochwertiges Set auszugeben oder die Zubehörteile, die man braucht, einzeln zu kaufen und dabei strikt auf Qualität zu achten.
Cocktail-Shaker kaufen: Darauf kommt es an
Skepsis ist ebenfalls bei Shakern mit Gummidichtung oder sonstigen Kunststoffteilen angesagt. Ein Cocktail-Shaker erzeugt die Dichtigkeit in der Regel durch einen Unterdruck, der wiederum durch die Kühlung im Inneren entsteht. Ein guter Shaker schließt auf diese Weise komplett dicht ab, wenn man ihn richtig benutzt. Zusätzliche Dichtungen können diesen Effekt verhindern und damit genau das Gegenteil bewirken. Außerdem werden sie mit der Zeit porös und einfach unschön.
Dass ein Cocktail-Shaker zudem aus rostfreiem Edelstahl bestehen und spülmaschinenfest sein sollte, versteht sich von selbst. Da er ständig mit Flüssigkeiten in Kontakt kommt, sind diese Eigenschaften essenziell. Aber bei den hier vorgestellten hochwertigen Shakern ist das ohnehin der Fall.
Cocktail-Shaker im Vergleich: Das sind die Unterschiede
Cocktail-Shaker gibt es in zwei Bauweisen: zwei- oder dreiteilig. Ein ordentlicher Drink lässt sich mit allen genannten Modellen zubereiten. Für welches man sich entscheidet, hängt in erster Linie von den persönlichen Vorlieben bei Handhabung und Reinigung ab.
Cobbler Shaker: Für Einsteiger und Gelegenheitsmixer
- Sieb bereits integriert
- Leichte Anwendung (schließt praktisch immer dicht)
- Nicht so leicht zu reinigen
- Cocktails lassen sich nicht ganz so schnell mixen
Der dreiteilige sogenannte Cobbler Shaker kommt oft im privaten Bereich zum Einsatz, in professionellen Bars hingegen fast nie. Er besteht aus dem obligatorischen Metallbecher, einem Aufsatz mit integriertem Sieb und einer Verschlusskappe. Das eingebaute Sieb ist ein Hauptgrund dafür, dass er gerade bei Hobby-Bartendern so beliebt ist: Man spart sich ganz einfach ein separates Barsieb. Außerdem schließt der Cobbler Shaker praktisch immer dicht, die Handhabung ist simpel. In Sachen Reinigung und Schnelligkeit ist er anderen Modellen allerdings unterlegen.
Boston-Shaker: Der Cocktail-Shaker mit Glas
- Cocktails lassen sich schnell mixen
- Leichte Reinigung per Hand und in der Spülmaschine
- Anwendung erfordert etwas Übung
- Glas kann zerbrechen
- Barsieb (Strainer) nötig
Ein großer Metallbecher und ein etwas kleineres Glas sind die zwei Bauteile eines Boston-Shakers. Das Glas wird dabei leicht schräg in den Becher gesteckt, sodass die ganze Sache dicht ist. Nach dem Schütteln benötigt man allerdings ein separates Barsieb, um den Drink ohne Eis ins Glas umzufüllen. Der Einsatz eines Boston-Shakers erfordert etwas Übung. Wenn man den Dreh aber raus hat, sind Cocktails damit schneller gemixt als mit dem Cobbler Shaker. Obendrein lassen sich die beiden Teile ganz einfach reinigen – von Hand und in der Spülmaschine.
Tin-Tin-Shaker: Cocktails mixen wie die Profis
- Cocktails lassen sich schnell mixen
- Leichte Reinigung per Hand und in der Spülmaschine
- Anwendung erfordert etwas Übung
- Barsieb (Strainer) nötig
Der sogenannte Tin-Tin-Shaker bietet die gleichen Vorzüge wie der Boston-Shaker und kommt dabei ohne zerbrechliches Glas aus. Stattdessen besteht er aus zwei leicht unterschiedlich großen Metallbechern, die schief ineinander gesteckt werden. Ein sanfter Schlag mit dem Handballen schließt beide Teile dicht zusammen. Auch hier gilt: Mit etwas Übung geht das Schütteln ziemlich flott von der Hand, und der Shaker lässt sich einfach saubermachen. Allerdings benötigt man ebenfalls ein separates Barsieb. Den Tin-Tin-Shaker sieht man in Bars sehr häufig, er ist der wohl beliebteste Cocktail-Shaker bei Profis.
French Shaker: Der perfekte Cocktail-Shaker
- Cocktails lassen sich schnell mixen
- Leichte Reinigung per Hand und in der Spülmaschine
- Barsieb (Strainer) nötig
Eine Unterart des Tin-Tin-Shakers ist der French Shaker (auch Parisienne Shaker genannt). Hier steckt das obere Metallteil nicht schräg, sondern gerade auf dem unteren Teil – ähnlich wie beim Cobbler Shaker. Die Handhabung ist also deutlich einfacher als beim Tin-Tin- oder Boston-Shaker, trotzdem lässt er sich einfach reinigen. Dieses Modell ist eine sehr gute Wahl für Einsteiger, aber auch für fortgeschrittene Bartender, weil es sich angenehm greifen und schütteln lässt. Allerdings: Billige Modelle können sich dermaßen verkeilen, dass man sie nach dem Schütteln kaum noch öffnen kann. Auch hier gilt also wieder: Qualität kaufen – und außerdem ein extra Barsieb, das ist hier ebenfalls nötig.
Cocktail-Shaker-Zubehör: Diese Ausrüstung gehört dazu
Ob man sich zusätzlich zum Cocktail-Shaker zum Beispiel noch Eiszange, Stößel oder Ausgießer zulegt, muss jeder für sich entscheiden. Einige Dinge sind im Haushalt vielleicht sowieso schon vorhanden, andere – wie etwa Eiszange – sind eventuell gar nicht so wichtig. Wichtig sind aber auf jeden Fall zwei Shaker-Zubehörteile: Messbecher und Barsieb.
Messbecher (Jigger)
Weit verbreitet ist der Messbecher mit zwei Seiten für 2 und 4 Zentiliter (cl), der oft Cocktail-Sets beiliegt. Diese sogenannten Jigger ohne weitere Skalierung sind allerdings nicht zu empfehlen, weil sich damit Mengen wie etwa 2,25 oder 4,5 cl nicht exakt abmessen lassen. Solch "krumme" Angaben kommen zustande, weil Cocktail-Rezepte oft auf der amerikanischen Flüssigunze (oz) basieren. Dabei gilt: 1 oz = 3 cl. Besser ist also ein Messbecher mit einer Skala, mit der man in 0,5- oder sogar 0,25-cl-Schritten abmessen kann. Noch besser sind Jigger mit cl- und oz-Skala, die man allerdings selten findet.
Barsieb (Strainer)
Wer einen Boston-, Tin-Tin- oder French Shaker benutzt, braucht ein Barsieb. Es hält Eis und andere nicht flüssige Zutaten im Shaker zurück, damit diese nicht im Glas landen. Beim Cobbler Shaker ist ein Sieb bereits im Aufsatz integriert. Zu empfehlen ist ein Strainer mit "Öhrchen" links und rechts, damit er auf dem Rand des Shakers aufliegt.
Cocktails ohne Shaker: Diese Drinks werden gerührt
Gerührt und nicht geschüttelt werden Cocktails, die nur aus alkoholischen Zutaten bestehen und ohne dickflüssige Zutaten wie Sahne, Eiweiß oder Saft auskommen. Dazu zählen große Klassiker wie Martini, Negroni, Old Fashioned und Manhattan. Zum Rühren eignen sich der Metallbecher eines Shakers und ein langer Löffel – ganz simpel.
Wer es etwas stilvoller mag, legt sich ein schickes Rührglas mit Tülle und einen Barlöffel zu. Und auch hier gilt: Es braucht ein Barsieb zum Ausgießen.
Quelle: ntv.de