Optimal geschützt Fahrradhelm kaufen mit Köpfchen: Darauf kommt es an
16.04.2025, 09:43 Uhr
Sicherheit geht vor! Ein richtig ausgewählter Fahrradhelm kann im Notfall vor schwerwiegenden Verletzungen schützen.
(Foto: istockphoto.com)
Es gibt in Deutschland zwar keine Pflicht zum Tragen eines Helms beim Fahrradfahren, dennoch kann der Kopfschutz eine lebensrettende Investition sein. Leider ist Helm nicht gleich Helm, und beim Kauf sollten einige Punkte beachtet werden.
Wie wichtig ein Fahrradhelm ist, zeigt der sogenannte "Melonen-Test" des ADAC auf eindrucksvolle Weise: Eine Melone, die aus 1,5 Metern Höhe ungeschützt auf den Boden fällt, zerplatzt sofort. Wird sie hingegen in einem Fahrradhelm platziert, bleibt sie beim Aufprall unversehrt. Selbst einfache oder ältere Modelle können – korrekt getragen – schwere Verletzungen deutlich mindern, so der Automobilclub. Im Folgenden geben wir einen Überblick über verschiedene Helmtypen und erklären, welche Kriterien beim Kauf entscheidend sind.
Preis-Leistungs-Tipp der Stiftung Warentest: Fahrradhelm von Crivit
Zusammen mit dem ADAC untersucht die Stiftung Warentest regelmäßig Fahrradhelme auf ihre Sicherheit. Das mit Abstand günstigste getestete Modell unter den sogenannten City- oder Urban-Helmen ist der Fahrradhelm von Crivit, der aktuell für knapp 25 Euro zu bekommen ist. Trotz des überschaubaren Preises ist der Helm unter anderem mit einem LED-Licht auf der Rückseite ausgestattet und bietet laut den Experten einen guten Unfallschutz, sehr guten Komfort und hatte unter allen getesteten Helmen die geringste Sichtbeeinträchtigung.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Testsieger mit einer Gesamtnote von 2,0 ist der Uvex Urban Planet LED geworden. Auch hier gibt es ein aktives Licht auf der Rückseite, zudem ist das Kopfband sechsfach höhenverstellbar, und auch der Umfang lässt sich gut justieren für verschiedene Kopfgrößen. Leichte Abzüge gab es für das vergleichsweise hohe Gewicht und die Tatsache, dass die Gurtenden der Trageriemen nicht umgeschlagen sind. Das erhöht das Risiko, dass sich der Verschluss vom Trageriemen löst. Interessierte müssen hier weit über 100 Euro in die Hand nehmen.
S-Pedelec-Helme: Kein erhöhter Schutz
Getestet wurden auch einige Modelle, die laut einer strengeren Zertifizierung als Helme für S-Pedelecs empfohlen werden. Diese Zertifizierung kommt aus den Niederlanden, auf EU-Ebene gibt es da keine Vorgaben. Trotz der strengeren Richtlinien konnten diese Helme im ADAC-Test nicht vollends überzeugen und landeten schlussendlich im Mittelfeld. Der Cratoni Commuter konnte aber immerhin noch mit einem Visier als Extra-Feature punkten, auch wenn das das Blickfeld leicht verzerrt.
Für besondere Ansprüche: Helme für Rennrad und Mountainbike
Wer mit seinem Rad nicht nur den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen bewältigt, sondern gern ausgedehnte Touren auf dem Rennrad macht oder anspruchsvolles Gelände mit dem Mountainbike befährt, muss auch die Anforderungen an seinen Helm anpassen. Höhere Geschwindigkeiten oder Stürze aus größerer Höhe beanspruchen den Kopfschutz deutlich stärker als City-Helme. Der Preistipp der Tester der FAZ ist der Giro Isode MIPS. Bereits ab etwa 70 Euro erhältlich, punktete der Allrounder-Helm bei den Experten besonders mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der beste Helm speziell für die Anforderungen von Mountainbike-Fahrern ist laut der FAZ-Experten der Tectal Race MIPS von POC. Hier überzeugten vor allem der hohe Tragekomfort und die hochwertige Verarbeitung.
Wichtiger Schutz für die Kleinen: Fahrradhelme für Kinder
Gerade Kinder brauchen beim Radfahren zuverlässigen Schutz – denn Unsicherheit und Sturzrisiko sind bei den Jüngsten besonders hoch, und Kopfverletzungen können schwerwiegende Folgen haben. Mit dem Thema Kinder-Fahrradhelme hat sich unter anderem das Verbrauchermagazin Imtest beschäftigt. Preis-Leistungs-Sieger wurde der Pico Flash von Alpina. Laut Redaktion ist er angenehm leicht, bietet zuverlässigen Unfallschutz und ist in mehreren kindgerechten Farbvarianten erhältlich.
Fahrradhelm kaufen: Darauf kommt es an
Egal, für welchen Zweck der Helm am Ende gekauft wird, die Sicherheit muss im Vordergrund stehen. Daher sollten folgende Punkte beim Kauf immer im Hinterkopf sein:
- Passform: Der Helm muss gut sitzen, ohne zu wackeln oder zu verrutschen. Er sollte weder zu eng noch zu locker sein.
- Anpassungssystem: Ein gutes Verstellsystem (Drehrad, Riemen) ermöglicht eine präzise Anpassung an die individuelle Kopfform.
- Belüftung: ausreichend Belüftungsöffnungen für ein angenehmes Klima unter dem Helm und um Hitzestau zu vermeiden.
- Sicherheitsstandard: Prüfsiegel wie CE EN 1078 bestätigen, dass der Helm grundlegende Sicherheitsanforderungen erfüllt.
- Gewicht: Ein leichter Helm erhöht den Tragekomfort, besonders bei längeren Fahrten.
- Polsterung: Die Innenpolsterung sollte bequem sein und Schweiß aufsaugen. Sie ist idealerweise herausnehm- und waschbar.
- Sichtbarkeit: Helle Farben und reflektierende Elemente erhöhen die Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
- Verwendungszweck: Der Helmtyp sollte passend zu der bevorzugten Art des Radfahrens gewählt werden.
- Kompatibilität: Brillenträger sollten darauf achten, dass der Helm damit gut harmoniert.
Je nach Einsatzbereich bieten verschiedene Helmtypen spezifische Vorteile. Unabhängig vom Modell zählen beim Kauf jedoch vor allem drei Dinge: die richtige Passform, ein verlässlicher Sicherheitsstandard und hoher Tragekomfort. Diese Kriterien sollten stets im Mittelpunkt stehen – denn ein gut sitzender, sicherer Fahrradhelm ist letztlich immer auch eine Investition in die eigene Gesundheit.
Quelle: ntv.de