Wegfall des Nebenkostenprivilegs Kabel-TV-Checkliste: So den Blackout abwenden
26.09.2024, 18:47 Uhr (aktualisiert)
Nur noch für kurze Zeit ist beim Kabelfernsehen alles beim Alten. Einigen Mietern könnte ab Juli der Blackout drohen.
(Foto: istockphoto.com)
Droht ausgerechnet während der Fußball-EM der Fernseher schwarz zu bleiben? Das Nebenkostenprivileg fällt und der Kabel-Anschluss wird zur Mietersache. Was Betroffene jetzt unternehmen sollten.
Wer neu in eine Mietwohnung eingezogen ist, musste sich ums Kabelfernsehen oft keine Sorgen machen. Das war bei vielen Verträgen in den Nebenkosten inkludiert. Das ändert sich aber nun. Damit niemand mehr für einen Anschluss zahlen muss, den er nicht haben möchte, fällt zum 1. Juli das Nebenkostenprivileg für den Kabel-Anschluss. Im Folgenden kommt unsere Checkliste, um den Blackout abzuwenden.
TV-Ausfall vermeiden: Rechtzeitig um neuen Vertrag kümmern
Wer ab Juli wie gewohnt weiter Kabelfernsehen gucken möchte, sollte sich schnell um einen neuen Vertrag kümmern. Viele Anbieter nutzen das wegfallende Nebenkostenprivileg, um Neukunden für sich zu gewinnen. Unter anderem auch Vodafone. Der Anbieter hält laut Vergleichsportal Verivox ohnehin die meisten Kabelanschlüsse in Deutschland bereit und ist deshalb in vielen Fällen auch erste Anlaufstelle. Für klassisches Kabel-TV gibt es den Tarif TV Connect, dessen Preis je nach Standort variiert. Wer die Gelegenheit nutzen möchte, den Kabelanschluss aufzuwerten, kann die vergünstigten Angebote für GigaTV bei Vodafone nutzen.
- Mehr als 150 Sender (57 davon in HD)
- Großes Mediatheken-Angebot
- GigaTV-Mobile-App gratis
- Zeitversetztes Fernsehen
- Vergünstigungen für Vodafone Mobilfunk- oder Internet-Kunden
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Hierbei gibt es zusätzlich zum Kabelanschluss die GigaTV Home Sound Box. Neben der größeren Senderauswahl als beim klassischen Kabelfernsehen bietet die Box auch einen Cloud-Speicher für Aufnahmen und eine integrierte Soundbox mit Bang-&-Olufsen-Sound.
Einer der wenigen weiteren, größeren Anbietern von klassischem Kabelfernsehen ist Pÿur. Auch hier gibt es neben dem altbewährten Kabel-TV auch die Möglichkeit zum Upgrade mit einer TV-Box.
- Bis zu 120 Sender in HD, 88 in SD, zwei in UHD
- Mediatheken mit individuellen Empfehlungen
- Sprachsteuerung
- Zeitversetztes Fernsehen
- Drei Monate kostenlos testen
Die Sender-Auswahl ist etwas größer, allerdings ist Pÿur nicht bundesweit zu bekommen. Daher muss im Vorfeld die Verfügbarkeit an der eigenen Adresse geprüft werden.
Kein Kabelfernsehen gewünscht? Nach Alternativen umsehen
Nicht für alle kommt das klassische Kabelfernsehen nach Auslaufen des Nebenkostenprivilegs überhaupt noch in Frage. Die Alternative: Internet-TV. Das bietet Kunden in der Regel eine größere Bandbreite an Sendern und mehr Flexibilität, da sie nicht an die Antennendose im Wohnzimmer gebunden sind. Einer der bekanntesten Anbieter in diesem Segment ist Waipu.tv. Auch hier gibt es aktuell ein Angebot für potenzielle Neukunden:
- Waipu.tv 4K TV-Stick für einmalig 59,99 Euro
- Ein Jahr Abo Perfect Plus geschenkt (Ersparnis: rund 156 Euro)
- 272 TV-Sender (die meisten in HD), inklusive mehr als 60 Pay-TV-Sender
- 30.000 Serien und Filme auf Abruf
- 100 Stunden Aufnahmespeicher
- Zeitversetztes Fernsehen
- Ab dem 13. Monat 12,99 Euro
Der größte Minuspunkt von Internet-TV grundsätzlich gegenüber klassischem Kabelfernsehen ist das Internet selbst. Ist die Verbindung in den eigenen vier Wänden zu schwach oder zu instabil, geht das Fernseh-Vergnügen schnell flöten. Sport-Fans sollten außerdem wissen, dass das Signal in der Regel später ankommt als beim klassischen Kabel-TV. Bei Live-Events jubelt der Nachbar im Zweifel also früher. Waipu.tv wirkt dem aber mit einem eigenen, jüngst zur EM eingeführten Sport-Modus entgegen.
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Checkliste Kabel-TV: Das sollten Mieter jetzt unternehmen
Vodafone, Pÿur, Waipu.tv, Zattoo – das sind nur ein paar der möglichen Optionen für den eigenen Kabelanschluss ab dem 1. Juli. Was die richtige Option ist, ist sehr individuell. Doch alle, die vom Wegfall des Nebenkostenprivilegs betroffen sind, sollten folgende Punkte abhaken:
- Gespräch mit der Vermieter: In einigen Fällen läuft der Kabelanschluss trotz Gesetzesänderung weiter. Wie genau die Regelung ist und wie sich das auf die Nebenkosten auswirkt, sollte vorab geklärt werden.
- Eigenes TV-Verhalten einschätzen: Wie viel Live-TV wird geschaut? Muss es weiter klassisches Kabelfernsehen sein, reichen Streamingdienste oder braucht es eine große Senderauswahl?
- Budget festlegen: Erfolgt die Abrechnung über die Nebenkosten, sind die Kosten für Kabel-TV oft gar nicht auf dem Radar. Deshalb ist es wichtig, die bisherigen Kosten zu kennen und festzulegen, was der neue Vertrag kosten darf.
- Anbieter vergleichen: Hinsichtlich gewünschter Sendervielfalt, technischer Ausstattung und natürlich Kosten.
- Nebenkostenabrechnung prüfen: Nachdem das Nebenkostenprivileg weggefallen ist, darf der Posten der Kabelgebühren nicht mehr auf der Abrechnung auftauchen.
Die Zeit drängt, bis zum 1. Juli ist es nicht mehr lang. Trotzdem ist es nicht ratsam, übereilte Entscheidungen zu treffen. Wie auch bei der Suche nach einem passenden Mobilfunk- oder Internettarif sollten eigene Wünsche und Ansprüche sowie die Angebote behutsam abgewogen werden. Oft ist ein Fehler nicht schnell zu beheben, da viele Anbieter Mindestvertragslaufzeiten von meist zwei Jahren haben.
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 20. Juni 2024 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de